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1. Teil 2 = Kl. 7 - S. 118

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
118 125. Knecht Ruprecht von cbcodor storm. Sämtliche Werke. 8. Band. 5. Ausl. Braunschweig 1900. 8. 257. O|"^on drauß vom Walde komm' ich her, ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr. Allüberall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen, und droben aus dein Himmelstor sah mit großen Augen das Thristkind hervor. And wie ich so strolcht' durch den finstern Tann, da rief's mich mit Heller Stimme an: „Anecht Ruprecht," rief es, „alter Gesell, hebe die Beine und spute dich schnell! Die Aerzen fangen zu brennen an, das Himmelstor ist aufgetan. . Alt' und Junge sollen nun von der Jagd kes Lebens einmal ruhn, und morgen stieg' ich hinab zur Trden, denn es soll wieder Weihnachten werden!" Ich sprach: „(D lieber Herre Thrist, meine Reise fast zu Ende ist; ich soll nur noch in diese Stadt, wo's eitel gute Ainder hat." — „Hast denn das Säcklein auch bei dir?" Ich sprach: „Das Säcklein, das ist hier; denn Apfel, Nuß und Nlandelkern essen fromme Ainder gern." -— . „Hast denn die Rute auch bei dir?" Ich sprach: „Die Rute, die ist hier; doch für die Ainder nur, die schlechten, die trifft es auf den Teil, den rechten." — Thristkindlein sprach: „So ist es recht, so geh mit Gott, mein treuer Anecht." Von drauß vom Walde komm' ich her, ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr! Nun sprecht, wie ich's hierinnen find'! Sind's gute Aind, fiud's böse Aind?
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