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1. (Zweites und drittes Schuljahr) - S. 3

1910 - Frankfurt am Main : Diesterweg
3 wie ich ihn habe reden lehren) sagte schmunzelnd der Bauer zu seiner Frau und aß ruhig weiter. „Herr," sprach der Knecht ängstlicher, „der schöne Glanz fiel dem Rattenbeißer aus den Schwanz, der Rattenbeißer lief in den Lämmertanz, und der Lämmertanz steht im schönen Glanz!" „Höst, Höst, wu ik äm hebb räde letzt," sagte der Bauer wieder zu seiner Frau. Da wurde es dem Knecht doch zu arg, und er schrie: „Bue, d' Schaupstall brinnt!" (Bauer, der Schasstall brennt!) „Helln o Wäde," (o Wetter) ries der Bauer, sprang auf und lief hinaus, das Feuer zu löschen. Seine „feine" Sprache aber soll er seit diesem Tage nicht mehr gebraucht haben. 4. Sangengold. Theodor Krausbauer. Was die Großmutter erzählt. Schlichte Geschichten, Märchen und Sagen aus dem Posener Land. Lissa i. P., Eulitz. Es war einmal eine arme Frau, der war der Mann gestorben, und sie hatte sieben kleine Kinder und kein Vröckchen Brot für sie zu essen. Es war aber zur Zeit der Weizenernte. „Kinder," sagte sie da eines Morgens zu ihren Sieben, „ich weiß nicht, woher wir Brot nehmen sollen; Geld, welches zu kaufen, habe ich nicht, auch keinen roten Heller. So wollen wir zu dem reichen Nachbar auf den Kornacker gehen, Sangen zu lesen. Der wird es uns wohl erlauben." Und der Reiche erlaubte es ihnen. Und so sammelten sie Ähren bis an den Abend und droschen sie aus und hatten einen ganzen Scheffel voll Weizenkörner. Die trugen sie in die Mühle, daß der Müller sie zu Mehl mahle. Das Mehl ward aber so fein, wie der Müller noch keins ge- sehen hatte. „Ei," dachte er, „das kommt mir ja gerade recht für meine Kind- taufe am nächsten Sonntage, wo ich Kuchen backen muß," nahm das Mehl der armen Frau für sich und füllte ihr den Sack mit grober Kleie. Als es nun Abend war und die Kinder der armen Frau zur Mühle kamen, das Mehl zu holen, da gab er ihnen den Sack mit der Kleie. Er aber lud das Mehl auf die Schulter, um es aus der Windmühle heimzubringen. 1*
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