Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. (Zweites und drittes Schuljahr) - S. 13

1910 - Frankfurt am Main : Diesterweg
, *5' 13 haben möchte, so wird es schon regnen, mehr als es gut ist." Ms er aber zum Himmel hinauf, den Regenwolken entgegenkam, da liefen sie so schnell, das; ihm Hören und Sehen verging, und er konnte kein Wort hervor- bringen, und so ging es auch am zweiten und dritten Tag. Da zog des Bauern zweiter Sohn aus, des Königs Landen Regen zu verschaffen. „Ich mache es mit den Regenwolken, wie mein ältester Bruder mit der Sonne," dachte er, „und laufe hinter den Regenwolken drein, wo welche am Himmel sind, und wenn ich ihnen dann sage, daß der König Regen haben will, so wird es schon regnen, mehr als die Leute wollen." Und nun gab er acht, wo Regenwolken am Himmel waren, und wo sie ihren Weg hinaus hatten und lief hinter ihnen drein, bis ihm der Atem ausging. Aber einholen konnte er sie nicht, so gar schnell flogen sie am Himmel hin. Und am zweiten und dritten Tag erging es ihm nicht besser. „So magst du zum zweitenmal dein Heil versuchen," sprach hier- auf der König zu dem Dritten, „du hast meinen Ländern Sonnenschein gebracht, so magst du ihnen jetzt zum Regen verhelfen." Run ging des Bauern Dritter an den Himmel und sagte: „Was bei dem Sonnenschein richtig war, kann hier bei dem Regen nicht falsch sein," und stieg frohen Mutes gen Himmel hinan, um den Regenwolken auf den Weg zu passen und ihnen an schicklicher Stelle aufzulauern. Seine beiden Brüder aber waren ein jeder leise ihm nachgeschlichen, zu sehen, wie er es anfange: denn man könne ja nicht wissen, was die Zukunft bringe, — der eine mit den Wolken, der andere ihnen entgegen. Und als sie in der Mitte des Himmels zusammenkamen, da hatte er gerade die Regenwolken gefaßt und hielt sie fest, bis es in des Königs Lande regnete. Und weil sie unter der Wolke waren, so wurden sie so naß, daß sie sieben Tage brauchten, bis sie wieder trocken waren. „Wie er es gemacht hat, habe ich nun doch nicht gesehen," sagte der Älteste, „nur daß er die Wolken festhielt." „Ich auch nicht," sagte auch der andere, „es regnete auch mit einem Male gar so gewaltig, daß einem Hören und Sehen verging." Die Leute aber waren voller Freude und der König auch. Seine beiden ältesten Brüder waren nun noch neidischer auf ihn und dachten: „Er wird nun doch noch Haushofmeister werden, und wir können sehen, wie wir durch die Welt kommen," und platzten beinahe vor Ärger. Als es nun aber sieben Wochen geregnet hatte, kamen die Leute wieder zum König, murrten und klagten, es wäre eine solche Nässe im Qeorg-Eckert-Institut für international® Schulbuchforschurig Braunschweig -Schulbuchbibliothek -
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer