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1. Teil 1 = 2. u. 3. Schulj - S. 68

1916 - Halle a.S. : Schroedel
G8 — 63. Hans im Glück. l. Ein Pferd für den Goldklumpen. Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient; da sprach er zu ihm: „Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter; gebt mir meinen Lohn!" Der Herr antwortete: „Du hast mir treu und ehrlich gedient; wie der Dienst war, so soll der Lohn sein," und gab ihm ein Stück Gold, das so grotz wie Hansens Kopf war. Hans zog sein Tüchlein aus der Tasche, wickelte den Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Hause. Wie er so dahinging und immer ein Bein vor das andre setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferde vorbeitrabte. „Ach," sprach Hans ganz laut, „was ist das Reiten ein schönes Ding! Da sitzt einer wie auf einem Stuhle, stützt sich an keinen Stein, spart die Schuhe und kommt fort, er weitz nicht wie." Der Reiter, der das gehört hatte, hielt an und rief: „Ei, Hans, warum läufst du auch zu Futz?" „Ich mutz ja wohl," antwortete er; „da habe ich einen Klumpen heimzutragen; es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht ge- rade halten; auch drückt mir's auf die Schulter." „Weitzt du was?" sagte der Reiter, „wir wollen tauschen; ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen." „Von Herzen gern," sprach Hans; „aber ich sage Euch, Ihr mützt Euch damit schleppen." Der Reiter stieg ab, nahm das Gold und half dem Hans hinauf, gab ihm die Zügel fest in die Hände und sprach: „Wenn's nun recht geschwind soll gehen, so mutzt du mit der Znnge schnalzen und hopp! hopp! rufen." Ii. Eine Kuh für das Pferd. Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde satz und so frank und frei dahinritt. Aber ein Weilchen fiel's ihm ein, es sollte noch schneller gehen, und er fing an, mit der Zunge zu schnalzen und hopp! hopp! zu rufen. Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sich's Hans versah, war er abgeworfen und lag in einem Graben, der die Acker von der Landstratze trennte. Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich hertrieb. Hans suchte seine Glieder zusammen und machte sich wieder auf die Beine. Er war aber verdrietzlich und sprach zu dem Bauer: „Es ist ein schlechter Spatz, das Reiten, zumal, wenn man auf so eine Mähre gerät wie diese, die stützt und einen herabwirft, datz man den Hals brechen kann; ich setze mich nun und nimmermehr wieder auf. Da lob' ich mir Eure Kuh; da kann einer mit Gemächlichkeit hinterhergehen und hat obendrein seine Milch, Butter und Käse jeden Tag gewitz. Was gäb'
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