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1. Teil 2 = 4., 5. u. 6. Schulj - S. 418

1912 - Halle a.S. : Schroedel
— 41b — rvird's ringsum lebendig. Hier und dort folgen andre dem Beispiel ihres Genossen; sie tauchen und schwimmen mit mächtigen Stotzen ihrer langen Hinterfüße in einem flachen Bogen unter der Oberfläche fort und tauchen nach kurzer Zeit neugierig wieder auf. Dabei bilden die Blätter der Teichrose besondre Lieblingsplätzchen zum Ausruhen für die erschreckten Tiere. 2. Siehst du dort den Kerl auf jenem Blatte? Breitspurig sitzt er da, bereit, jeden Augenblick die unterbrochne Flucht wieder aufzunehmen. Doch wir verhalten uns ganz still. Der Busch hier verbirgt uns, und wir können den Burschen mit Mutze näher betrachten. 3. Regungslos starrt sein grotzes Auge in das Weite. Nur die beim Atmen sich hebende und senkende Kehle verrät, datz er lebt. So kann er noch lange verharren. Die Sonnenwärme ist ihm ein dringendes Be- dürfnis. Sie bringt sein kaltes, träges Blut in einen schnellern Umlauf und erhöht sein Lebensgefühl. Da wir uns auf unserm Posten ganz still verhalten, fassen nach und nach mehrere der geflüchteten Grünröcke wieder Mut. Ein Frosch nach dem andern schwimmt lautlos ans Ufer und erklettert es, wendet sich aber nach seiner Ankunft stets mit dem Kopfe wieder dem Teiche zu, bereit, dorthin zurückzustürzen. 4. Auch der von uns beobachtete beginnt auf seinem Posten unruhig zu werden. Was die andern können, das kannst du auch, denkt er und — taucht von dem Blatte hinab. Langsam und würdevoll schwimmt er unter dem Wasser dem Ufer zu. Bevor er es aber noch erreicht hat, taucht er wieder auf, hebt den Kopf aus dem Wasser und verharrt eine Weile spähend und lauschend. Alles dünkt ihm sicher, also vorwärts. Unmittelbar vor dem Ufer hält er noch einmal an, den Kopf kaum aus dem Wasser steckend, sonst aber zwischen Blättern verborgen. 5. Da ertönt über ihm ein Summen. In engen Kreisen schwirrt eine Biene daher, welche gekommen ist, Wasser zu schöpfen und in den Stock zu tragen. Der Frosch ist aufmerksam geworden. Seine Augen leuchten, aber er harrt regungslos an seinem Platze; denn jede unbedachte Bewegung würde seine Anwesenheit verraten. Her und hin schwirrt die Biene, um einen sichern Platz für ihren Zweck auszuwählen. Endlich lätzt sie sich auf einem Holzklotz nieder, der im seichten Wasser steckt. Ein paar- mal noch hebt und senkt sie ordnend die Flügel, dann kriecht sie behutsam vor und senkt ihren Rüssel ins Wasser . . . Da, was ist das? Mit einem Sprung ist der Frosch bei ihr; Wassertröpfchen sprühen über die Arg- lose hin und netzen ihr Kopf und Flügel. Bevor noch das überraschte Tierchen sich zur Flucht wenden kann, schießt plötzlich die Zunge des Frosches vor; das Bienchen ist erfaßt und trotz des wütenden Flügelschlagens in wenigen Augenblicken verschlungen. Der Räuber aber sitzt starr wie zuvor da und glotzt anscheinend gleichgültig ins Blaue.
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