Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. (Zweites und drittes Schuljahr) - S. 245

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
245 253. Die Rosen der heiligen Elisabeth. Nach Ludwig Bechstein. Die Landgräsin Elisabeth von Thüringen und Hessen, die inan die heilige Elisabeth nennt, war so recht eine Mutter der Armen. Sie fühlte sich nicht zu stolz, selber die Bekümmerten zu trösten, kranke zu pflegen und Hungrige zu speisen. Jedoch ihrem Gatten mißfiel diese Mildtätigkeit seiner Frau, und er hätte ihr gerne gewehrt. Als nun Elisabeth wieder eines Tages mit einem Korbe voll Speisen unter dem Mantel von der Wartburg herunter schritt, trat ihr der Landgraf, der gerade den Schloßberg herauf kam, entgegen und fragte sie unfreundlich: ,,Was trägst du da?" Elisabeth erbebte, in ihrer Angst erwiderte sie: „Herr, Blumen." Aber Ludwig traute ihren Worten nicht, er sprach: „Zeige her!" und hob den Deckel von dem Korbe, und siehe — statt ihrer milden Gaben lagen, zu Elisabeths eigenem Erstaunen, duftende Rosen darin. Beschämt bat der Landgraf seine edle Gattin um Verzeihung und ging seiner Wege. Elisabeth aber schritt mit einem Dankgebet weiter, und als sie zu den Hilfsbedürftigen kam, da hatten sich die Rosen wieder in stärkende Speisen verwandelt. 254. Der Weinberg. Christoph von Schmid. Ein Vater sagte aus seinem Sterbebette zu seinen drei Söhnen: „Liebe Kinder! Ich kann euch nichts zurücklassen als diese unsere Hütte und den Weinberg daran, in dem aber ein Schaß verborgen liegt. Grabt fleißig in dem Weinberge, so werdet ihr den Schatz finden." Nach dem Tode des Vaters gruben die Söhne den ganzen Wein- berg mit dem größten Fleiße um, fanden aber weder Gold noch Silber. Dagegen brachte der Weinberg, weil sie ihn so fleißig bearbeitet hatten, eine viel größere Menge von Trauben hervor als sonst, und sie lösten dafür noch einmal so viel Geld. Da fiel den Söhnen ein, was ihr seliger Vater mit dem Schatze gemeint habe; und sie schrieben an die Tür des Weinberges mit großen Buchstaben: Die rechte Goldgrub' ist der Fleiß — . Für den, der ihn zu üben weiß.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer