Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 - S. 158

1889 - : Velhagen & Klasing
wirft so viel Holz darauf, als er kann, und ruft ihm zu: „Bete, aber rühre dich nicht. Ich habe Mut." — „Ach mein Gott," sagte der Kleine weinend, „wenn wir umkämen, die Mutter stürbe vor Gram." Der eine Knabe steckte also unter dem Schlitten und dem dürren Holze; der größere aber, der Janko, stellt sich mit der Axt in Positur, und wie der eine Wolf, der am hitzigsten vorausgelaufen ist, herankömmt, versetzt er ihm einen Hieb in den Nacken, daß er zu Boden fällt. In diesem Augenblick packt ihn der andre Wolf am Arm und wirft ihn zu Boden. Hier faßt er nun mit krampfhafter Angst das Untier mit beiden Händen cm der Kehle und hält den weit geöffneten Rachen von sich ab, ohne doch zu schreieil, um das Leben seines Bruders llicht in Gefahr zu bringen. Diesen aber ergreift in seinem Versteck eine unbeschreibliche Angst. Er wirft den Schlitten und das Holz von sich, rafft die zur Erde gefallene Axt ans und versetzt dem Wolf einige Hiebe ans den Rücken. Dieser wendet sich nun gegen den neuen Feind, und er würde ihn ohne Zweifel zerrissen haben, hätte sich der andere nicht blitzschnell aufgerafft und die Axt dem Wolfe in den Kopf geschlagen. So waren also zwei schwache Knaben durch Gottes Hilfe und ihren Mut Herren von zwei furchtbaren Raub- tieren geworden, ohne selbst eine gefährliche Winide bekommen zu haben. Verwundert sahen sie sich einer den andern an, dann die Tiere, die mit offnem Rachen tot ans dem Rücken lagen, und staunten über das furcht- bare Gebiß und die gewaltigen Zähne, die sie hatten zermalmen sollen. Dann knieten sie nieder, kreuzten sich und beteten; und nachdem sie Gott für ihre wunderbare Rettung gedankt hatten, kamen sie jubelnd mit ihrem Holze iliid den beiden erlegten Wölfen ans dem Schlitten nach Hanse, wo sie mit den Wölfen durch die Straße zogen, ihre Geschichte erzählten und von der ganzen Stadt bewundert und geliebkost und beschenkt wurden. 173. Gottes Gaben. (Hey-) Die Schnecke hat ein Haus, ihr Fellchen hat die Maus, der Sperling hat die Federn sein, der Schmetterling schöne Flügelein. Nun sage mir, was hast denn du? Ich habe Kleider und auch Schuh' und Vater und Mutter, Lust und Leben; das hat mir der liebe Gott gegeben.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer