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1. Haus und Heimat II - S. 66

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
66 Z>Zi< U^rii Vzzh V^xi U^ii V^ii da hat es ihnen schon wieder nicht mehr gefallen in ihrem winzigen Häuslein, und sind's ganz überdrüssig geworden, und an einem schönen Morgen haben sie beide fast zu gleicher Zeit in die Hände geklatscht und gerufen: „Goldvögelein im Sonnenstrahl! Goldvögelein im Demantsaal! Goldvögelein überall!" Witsch! da ist das goldige Vögelein zum Fenster hereingeflogen gekommen und hat sie gefragt, was sie denn schon wieder wollten. „Ach," haben sie gesagt, „das Häuslein ist doch gar zu klein; wenn wir nur auch so einen großen, prächtigen Bauernhof hätten, hernach wollten wir zufrieden sein!" Das goldige Vögelein blinzte ein wenig mit seinen Guckäuglein, sagte aber nichts und führte den Mann und die Frau an einen großen, prächtigen Bauernhof, wo viel Äcker daran waren und Stallungen mit Vieh und Knechten und Mägden, und hat ihnen alles geschenkt. Der Mann und die Frau sprangen deckenhoch und konnten sich vor Freuden gar nicht lassen. Und jetzt sind sie ein ganzes Jahr lang zufrieden und fröhlich gewesen und haben sich gar nichts Besseres denken können. Aber länger hat's auch nicht gedauert, keinen Tag; denn weil sie jetzt manchmal in die Stadt gefahren sind, haben sie die schönen, großen Häuser und die schön geputzten Herren und Damen sehen spazieren gehen; da haben sie gedacht: Ei, in der Stadt muß es aber herrlich sein, und da braucht man nicht viel zu tun und zu arbeiten; und die Frau hat sich gar nicht können satt sehen an dem Staate und dem Wohlleben und hat zu ihrem Manne gesagt: „Wir wollen auch in die Stadt, ruf du dem goldigen Vögelein. Wir sind schon lange genug auf dem schmutzigen Bauernhöfe." Der Mann hat aber ge- sagt: „Frau, ruf du ihm!" — Endlich hat die Frau dreimal in die Hände geklatscht und hat gerufen: „Goldvögelein im Sonnenstrahl! Goldvögelein im Demantsaal! Goldvögelein überall!" Da ist das goldige Vögelein wieder zum Fenster hereingeflogen und hat gesagt: „Was wollt ihr nur von mir?" — „Ach," hat die Frau gesagt, „wir sind des Bauernlebens müde. Wir möchten auch gern Stadtleute sein und schöne Kleider haben und in einem so großen Hause wohnen; hernach wollen wir zufrieden sein." Das goldige Vögelein hat wieder mit seinen Guckäuglein geblinzt, hat aber nichts
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