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1. Teil 1 = 2. u. 3. Schulj - S. 94

1911 - Breslau : Hirt
— 94 111. Das Veilchen. 1. Draußen an der Hecke steht im Herbst das Veilchen verlassen und einsam. Kein Mensch mag es suchen. Es kommt der kalte Winter; Schloßen und Schneeflocken fallen, und der rauhe Wind fährt über die Felder. Das Veilchen hat kein Obdach, keinen Schutz vor dem bittern Froste. Die hohen Büsche, die im Frühling schön weiß und rot blühen, und die Buchen und Haseln stehen kahl. Ihre Knospen haben sich mit harten, glänzenden Schalen umhüllt; die sind ein guter Schutz gegen den Frost. Das Veilchen erhält die abgefallenen Blätter als warme Decke für den Winter. 2. Doch jetzt kommt der Frühling. Das Veilchen erwacht. Seine Wurzeln trinken Maitrank. Niedliche Blätter breiten sich nach allen Seiten aus, jedes zierlich geformt wie ein Herz. Adern ziehen links und rechts hindurch. Der Rand ist mit kleinen Zähnen versehen. Auf dünnem Stiele steht die blaue Blüte keck und lustig. Fünf Blätter von blauer Farbe bilden die Blumenkrone, fünf grüne Kelchblätter umschließen sie außen. In der Blume prangen fünf goldgelbe Staubblätter und ein Stempel. Das Veilchen birgt in seiner Blüte süßen Honig. Schmetter- linge umflattern sie. Bienen sammeln emsig die süße Speise. Seinen köstlichen Duft sendet das Veilchen zu den Heckensträuchern empor. So steht es manchen Tag, bis am Sonntag die Kinder zur Hecke kommen, das Veilchen zu suchen. — Sie tragen es ins Gärtchen, Pflegen es, bis es verblüht ist, oder pflücken es zum Sträußchen fiir Vater und Mutter. Hermann Wagner. 112. Schnee im Frühling. „^>teht schnell aus, Minder, und kommt in den Garten!" riefen eines Morgens die Eltern, „es hat wieder geschneit, alle Bäume sind weiß geworden, das müßt ihr sehen." Die Minder sprangen aus, zogen ihre Jacken und Röckchen an, aber sie lachten und sagten heimlich zueinander: „Vater und Mutter wollen sich einen Spaß mit uns machen; es ist ja Frühling und so warm draußen, da schneit es nicht mehr." Als sie aber fertig waren und mit den Eltern in den Garten hinausgingen — was war das! — Za, da standen wirklich alle cksirsch- bäume, große und kleine, schneeweiß da und glänzten wie Silber im Sonnenschein! „O, wie schön das aussieht!" riefen sie alle. Aber Schnee war es nicht, die Eltern hatten wirklich nur gescherzt; Blüten waren es, tausend und vielmal tausend kleine, weiße Blüten an den Zweigen. Ein warmer Regen gestern abend hatte die braunen cksnospen geöffnet;
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