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1. (Viertes und fünftes Schuljahr) - S. 41

1910 - Frankfurt am Main : Diesterweg
der Angstschweiß am ganzen Leibe ausbrach. „Horcht, horcht," rief er seinen Gesellen, „Gott, ich höre eine Trommel!" Der Zackli, der hinter ihm den Spieß hielt, und dem ich weiß nicht was für ein Ge- ruch in die Nase kam, sprach: „Etwas ist ohne Zweifel vorhanden; denn ich schmecke das Pulver und den Zündstrick." Bei diesen Worten hub der Herr Schulz an, die Flucht zu ergreifen und sprang im Hui über den Zaun; weil er aber gerade auf die Zinken eines Rechens sprang, der vom Heumachen da liegen geblieben war, so fuhr ihm der Stiel ins Gesicht und gab ihm einen ungewaschenen Schlag. „O wei, o wei!" schrie der Herr Schulz, „nimm mich gefangen, ich ergeb' mich, ich ergeb' mich!" Die andern sechs hüpften auch alle einer über den andern herzu und schrien: „Gibst du dich, so geb' ich mich auch, gibst du dich, so geb' ich mich auch." Endlich, wie kein Feind da war, der sie binden und fortführen wollte, merkten sie, daß sie betrogen waren. Und damit die Geschichte nicht unter die Leute käme und sie nicht genarrt und verspottet würden, verschwuren sie sich untereinander, so lang davon stillzuschweigen, bis einer unverhofft das Maul austäte. Hierauf zogen sie weiter. Die zweite Gefährlichkeit, die sie erlebten, kann aber mit der ersten nicht verglichen werden. Nach etlichen Tagen trug sie ihr Weg durch ein Brachfeld, da saß ein Hase in der Sonne und schlief, streckte die Ohren in die Höhe und hatte die großen gläsernen Augen starr aufstehen. Da erschraken sie bei dem Anblick des grau- samen und wilden Tieres insgesamt und hielten Rat, was zu tun das wenigst Gefährliche wäre. Denn so sie fliehen wollten, war zu be- sorgen, das Ungeheuer setzte ihnen nach und verschlänge sie alle mit Haut und Haar. Also sprachen sie: ,,Wir müssen einen großen und gefährlichen Kampf bestehen, frisch gewagt ist halb gewonnen!" faßten alle sieben den Spieß an, der Herr Schulz voran und der Veitli hinten. Der Herr Schulz wollte den Spieß noch immer anhalten, der Veitli aber war hinten ganz mutig geworden, wollte losbrechen und rief: „Stotz zu in aller Schwabe Name. Sonst wünsch i, datz ihr möcht' erlahme!" Aber der Hans wußte ihn zu treffen und sprach: „Beim Element, du hascht gut schwätze, Bischt stets der letscht beim Drachehetze." Der Michal rief: „Es wird nit fehle um ein Haar, So ischt es wohl der Teufel gar."
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