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1910 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: ,
- Hrsg.: Breidenstein, Heinrich
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
3. Es ist um manchen Gefallnen
Viel Frag und Jammer dort;
Doch für den armen Soldaten
Eibt's weder Träne noch Wort.
4. Doch ferne, wo er zu Hause,
Da sitzt beim Abendrot
Ein Vater voll banger Ahnung
Und sagt: „Gewitz, er ist
tot!"
5. Da sitzt eine weinende Mutter
Und schluchzet laut: „Gott helf!
Es hat sich angemeldet,
Die Uhr blieb stehn um elf!"
6. Da starrt ein blasses Mädchen
Hinaus ins Dämmerlicht:
„Und ist er dahin und gestorben,
Meinem Herzen stirbt er nicht!"
7. Drei Augenpaare schicken,
So heitz es ein Herz nur kann,
Für den armen toten Soldaten
Ihre Tränen zum Himmel hinan.
8. Und der Himmel nimmt die
Tränen
In einem Wölkchen auf
Und trägt es zur fernen Aue
Hinüber in raschem Lauf
9. Und gietzt aus der Wolke die Tränen
Aufs Haupt des Toten als Tau,
Datz er unbeweint nicht liege
Auf ferner, fremder Au.
183. Kaiser Wilhelm I. im täglichen Leben.
Wilhelm Pfeifer.
Während der letzten Jahre verlebte der Kaiser den Winter und
den Anfang des Frühlings in Berlin, trank etwa im Juni oder Juli
in Ems den Brunnen und stärkte sich später in den heitzen Quellen von
Gastein. Regelmäßig weilte er einige Tage als Gast bei seiner Tochter,
der Frau Grotzherzogin von Baden, auf der schönen Insel Mainau im
Bodensee. Im Herbst hielt er in diesem oder jenem Teile des Vater-
landes große Manöver ab und wohnte dann auf dem Schlosse Babels-
berg bei Potsdam. Von hier aus unternahm er von Zeit zu Zeit, bald
in die Forsten der Ebene, bald in die Mittelgebirge, kürzere Jagdausflüge.
In Berlin bewohnte Kaiser Wilhelm das kleine Palais unter den
Linden, das er sich schon als Prinz gebaut hatte. Sein Arbeitszimmer lag
im untern Geschosse am östlichen Ende, am Eckfenster stand sein Schreib-
tisch. des obern Stockwerks hatte die Kaiserin Augusta inne.
In fester Einteilung verlies der Tag des Kaisers. Schon der
Morgen gehörte der Arbeit. Noch während er frühstückte, pflegte er