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1. (Viertes und fünftes Schuljahr) - S. 258

1910 - Frankfurt am Main : Diesterweg
258 Hofbälle verließ er schon früh; denn die Ärzte hielten daraus, daß er bald zu Bett ging. Seine Diener behielt der Kaiser lange. Da er in seinen Gewohnheiten einfach, in seinen Befehlen genau, in seinen Wünsche deutlich, in seinem ganzen Wesen gleichmäßig war, so war er ein Herr, dem zu dienen leicht fiel. Man lernte schnell, wie man es ihm recht machte. Er schalt nie; wenn er sehr unzufrieden war, so sagte er: ,,Das darf nicht sein!" oder ,,Das soll nicht sein!" An Wohl und Wehe seiner Diener nahm er Anteil und hatte für jeden ein freundliches Wort. Selbst im Feldzuge, wo manche schwere Sorge auf ihm lag, übersah er sie nicht und unterließ nicht leicht, ein Wort an sie zu richten. Als er durch einen Mvrdanschlag verwundet worden und aus einer Ohnmacht wieder zum Bewußtsein gekommen war, befahl er zuerst, seinem Sohne zu telegraphieren, damit er die Geschäfte übernähme, dann fragte er, was aus dem Kutscher und dem Leibjäger geworden wäre. Er liebte es, für einen jeden seine Weih- nachtsgeschenke selber zu wählen, und scheute die Mühe nicht, seine Gaben eigenhändig eine Treppe hinauf in die Gemächer der Kaiserin zu tragen, in denen beschert wurde; denn es machte ihm Freude, zu überraschen. Nicht leicht vergaß er das Gesicht eines treuen Dieners, auch wenn dieser aus seiner Umgebung versetzt worden war, und er ihn jahrelang nicht gesehn hatte. Sah er ihn dann, vielleicht nur zufällig und vielleicht in einer Menge Menschen stehn, so erkannte er ihn doch sofort, begrüßte ihn bei Namen und erkundigte sich nach seinem Ergehen. So war der Kaiser ein Herr, den diejenigen am meisten verehrten, die ihni am nächsten waren. 184. Wie Bismarck seinem Reitknecht das Leben rettet. Oskar Höcker. Mit besonderem Eifer widmete sich Bismarck den Übungen, zu denen er als Leutnant der Landwehr eingezogen wurde. Er war zur Reiterei übergegangen und diente bei den pommerschen Ulanen. Während einer solchen Übung stand er mit einigen Kameraden an der Brücke des Sees zu Lipphene und sah zu, wie sein Reitknecht Hildebrandt sein Pferd in die Schwemme trieb. Der Soldat kannte die verschiedenen Untiefen nicht und ritt arglos eine Strecke weit in den See hinein. Plötzlich verlor das Pferd den Grund unter den Füßen und überschlug sich, den Reitknecht mit in die 1 iefe hinab-
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