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1. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 154

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
154 54. Iii. Eingreifen der weltlichen Gewalt seit 1521. Lutyer auf der Warturg. Auf des Kurfrsten Anordnung wurde Luther, wie es schon in Worms verabredet worden war, während der Rckreise nach Sachsen von einigen vermummten Reitern gefangen genommen und heimlich auf die Wartburg verbracht. Dort verweilte er als Junker Jrg lngere Zeit in stiller Verborgenheit, ununterbrochen thtig, aber oftmals verdstert und von Wahn-Vorstellungen befangen. Seine vorzglichste Arbeit war die bersetzung der Bibel, von der das Neue Testament schon 1522 verffentlicht wurde (Drucklegung der gesamten Bibel 1534).1) 3. Aerdinands Statthalterschaft. Ein spanisch - franzsischer Konflikt rief 'den Kaiser noch im Jahre 1521 aus Deutschland zurck. Darauf hat er den deutschen Boden neun Jahre lang nicht wieder betreten und sich auf schriftliche Erlasse seines kaiserlichen Willens be-schrnkt. Vor seinem Weggange aber hatte er dem Verlangen der deutschen Fürsten nachgeben und ein aus ihrer Mitte gebildetes Reichs-regiment" von 28 Mitgliedern einsetzen mssen. Seine Stellvertretung in demselben bertrug er seinem milde gesinnten Bruder Ferdinand mit dem Titel eines Statthalters von Deutschland. Zugleich hatte er diesem im Teilungsvertrag von Worms (1521) die sterreichischen Lnder erb- rechtlich zugesprochen. Kchden im Weiche. Unter dem schwachen Reichsregimente walteten die Terri-torialfrsten selbstndiger als je. Dadurch fhlte sich die Reichsritterfchaft beeintrchtigt. Es erfolgte ein Aufstand der rheinischen und schwbischen Ritter, zu deren Fhrern sich Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten machten. Sie unterlagen aber dem Bunde der Fürsten von Trier, Hessen und der Pfalz. Sickingen fand 1523 den Tod in seiner Burg Landstuhl, während diese von den Gegnern belagert wurde; auch der flchtig gegangene Hutten starb noch im gleichen Jahre (auf der Insel Ufenan im Zricher See). Auch in Wrttemberg griff Verwirrung um sich. Hier war der allzu herrisch auftretende Herzog Ulrich, vermhlt mit Sabine, einer bayerischen Prinzessin, von dem Stdtebunde 1519 vertrieben worden. Dazu hatten auch die bayerischen Herzge Wilhelm Iv. und Ludwig die Hand gereicht in der Absicht, ihrer Schwester oder deren Sohne Christoph das Herzogtum zuzuwenden. Doch kam ihnen das Kaiserhaus zuvor, welches sofort von dem erledigten Lande Besitz ergriff. Ulrich kehrte erst 1534, jetzt mit bayerischer Hilfe, wieder in sein Land zurck. 4. Iortschritte und Auswchse der Weformvewegung. Unter den unsicheren Zustnden, die im Reiche herrschten, konnte sich die religise Bewegung ungehindert verbreiten. Sie fate zuerst Fu in Kursachsen, in Hessen und in den sddeutschen Reichsstdten. Die Einfhrung der Reform hatte auch die Einziehung oder weltliche Ver-waltung der Kirchengter zur Folge. ^Deutsche Bibelbersetzungen waren brigens in Sddeutschland schon frher gedruckt worden, z. B. in Bamberg 1462, in Nrnberg 1483 und sonst noch fter.
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