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1. Brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648, im Zusammenhang mit der deutschen Geschichte - S. 26

1888 - Heidelberg : Winter
26 Der groe Kurfürst. Schlacht bei Fehrbellin. verbndet hatte, lie er seine Heere durch das Erzstist Kln und die Cleve^schen Lande nach Holland marschieren, wo sie eine Festung nach der andern wegnahmen (zweiter Raubkrieg 16721679). Der Kurfürst von Brandenburg war der einzige, der den Hollndern in dieser Not Hilse brachte. Aber diese Hilse wurde durch die kaiserlichen Truppen, welche sich dem Kurfrsten angeschlossen hatten, unwirksam gemacht. Der Kur-frst geriet in die grte Gesahr, seine Cleve'schen Lande zu verlieren. Um diese zu retten, blieb ihm nichts brig, als mit den Franzosen den Vertrag zu Vossem (1673 nahe bei Brssel) einzugehen, durch welchen er sich verpflichtete, den Hollndern keine Hilfe zu leisten und keine Feind-seligkeiten gegen die Franzosen zu unternehmen, es sei denn, da von diesen das deutsche Reiche angegriffen wrde. Als dann die Franzosen im deutschen Reich wie im Feindeslande hausten, bildete sich zwischen Spanien, dem Kaiser, Holland und dem deutschen Reiche eine Koalition (Bndnis) gegen Frankreich, welcher auch der Kurfürst beitrat In Verbindung mit kaiserlichen Truppen warf er den franzsischen Feldherrn Tnrenne, der aus das rechte Rheinuser bergesetzt war, wieder der den Rhein zurck. Da wurde der Kursrst auf einen andern Kriegsschauplatz abgerufen. Um ihn nmlich vom Rhein wegzuziehen, hatte Ludwig Xiv. die Schweden veranlat, in die Mark einzufallen (1674). Diese waren bis ins Havelland vorgedrungen. Anfangs traten sie sehr gemigt aus, bald aber hausten sie wie in den letzten Zeiten des 30 jhrigen Kriegs. Als der Kursrst die Kunde davon erhielt, wandte er sich nicht gleich gegen die Schweden, sondern er sicherte sich durch ein Bndnis mit Holland, Spanien und dem Kaiser die Untersttzung dieser Mchte bei seinem An-griff. Dann brach er (Mai 1675^/vom Main aus, wo sein Heer Winter-quartier genommen hatte, gegen dte Schweden auf, und brachte durch einen Handstreich das von den Schweden besetzte Rathenow (an der unteren Havel) in seine Gewalt. Ohne Verzug trat nun die Hauptmacht der Schweden den Rckzug an, verfolgt vom Kurfrsten. Als sie sich in der Nhe von Fehrbellin in Schlachtordnung aufstellten, brachte ihnen der Kurfürst durch einen geschickten Angriff (am 18. [28.] Juni) solche Verluste bei, da sie sich sofort wieder aus den Rckzug begaben und nach 7 Tagen die Mark verlieen. Sofort griff der groe Kurfürst die Schweden in Pommern an, wobei ihn ein kaiserliches Corps und die Dnen untersttzten. Bis zum Jahre 1678 waren die Schweden berall vom pommerschen Boden vertrieben. Als diese dann von Livland aus in Preußen einfielen, eilte der Kurfürst dahin, lie seine Truppen auf Schlitten der das Eis des frischen und kurischen Haffs schaffen, um den Schweden den Rckzug abzuschneiden, und vernichtete die Nachhut der abziehenden Schweden, etwa 15000 Mann, sst gnzlich. Schon glaubte er, Vorpommern mit Brandenburg vereinigen zu knnen. Aber dem widersetzte sich wiederum Frankreich, das inzwischen mit den Mchten der Koalition den Frieden von Nymwegen (1679) geschlossen hatte, durch welchen es 16 Festungen in Belgien, die Freigrafschast in Burgund, sowie Freiburg im Breisgau gewann. Vergebens machte der Kursrst beim Kaiser wie bei Frankreich Anstrengungen, sich wenigstens einen Teil des eroberten Vorpommerns zu retten. Da Frankreich aus der Rckgabe von
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