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1. Brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648, im Zusammenhang mit der deutschen Geschichte - S. 33

1888 - Heidelberg : Winter
Nordischer Krieg. Regiment der langen Kerle"; Generaldirektorium. 33 verleiten, in die Ukraine zu ziehen, und hier wurde sein Heer durch Hunger und Krankheit so geschwcht, da er die Schlacht bei Pultwa (1709) verlor und sich nur mit wenig Leuten zum trkischen Pascha von Bender rettete. Hier blieb er 5 Jahre lang, indem er eigensinnig an dem Ge-danken festhielt, die Russen von der Trkei aus zu bekriegen. Inzwischen aber erhoben sich seine Gegner wieder und fielen in die schwedischen Besitzungen ein: Dnemark eroberte Bremen und Verden, die Russen, Sachsen und Polen belagerten Stettin. Um den Krieg von seinen Grenzen fern zu halten, erklrte sich König Friedrich Wilhelm I. bereit, den Russen und Sachsen die Belagerungskosten zu zahlen und dasr Stettin bis zum Frieden in Verwahrung zu nehmen. Dieses Abkommen wurde aber von Karl Xii. nicht anerkannt und der preuische König dadurch in das Lager der Feinde Schwedens getrieben. Als Karl 1714 nach Stralsund zurckgekehrt war, setzte Leopold von Dessau nach Rgen der und brachte dadurch Stralsund zur bergabe. Karl Xii. erneuerte nun den Krieg mit Dnemark, wurde aber bei der Belagerung von Friedrichshall (in dem damals dnischen Nor-wegen) 1718 von einer Kugel gettet. Nun machte die schwedische Regie-rnng mit allen Gegnern Frieden; Hannover, welches ebenfalls den Ver-bnbeten beigetreten war, erhielt Bremen und Verden, Preußen im Frieden von Stockholm 1720 Stettin und Vorpommern bis zur Peene, nebst den Inseln Usebom und Wollin. Nur der uerste Saum des Landes von der Peene bis Stralsunb und die Insel Rgen blieben bis 1815 in den Hnden der Schweden. 30. Znnere Verhltnisse des preuischen Staats, a. Organisation des preuischen Kriegsheeres. Da Friedrich Wilhelm I. der berzeugung war, da er in den europischen Welthndeln nur so viel Geltung haben werde, als das Heer, das er ins Feld stellen knne, ihm verschaffe, fo war fein vornehmstes Augenmerk aus Vermehrung und zweck-mige Einrichtung seines Heeres gerichtet. Er brachte sein Heer aus 80 000 Mann, wovon die Hlfte durch Werbung zusammengebracht war. Da der König groe Vorliebe fr hochgewachsene Leute (lange Kerle") hatte, so wurden dieselben aus deutschen und auerdeutschen Lndern oft ^^4/ mit erstaunlich hohen Summen und nicht ohne Gewaltsamkeiten aufgebracht. > ' Aus dem Adel des Landes schuf sich der König ein brauchbares Offizier-corps. In den Soldaten suchte er vor allem religise Gesinnung zu Pflegen. b. Die Verwaltung. Es war Friedrich Wilhelm I. ein besonderes Anliegen, die natrlichen Hilfsquellen des Landes zu erschlieen und die Ertragsfhigkeit desselben zu heben. Die Domnen wurden verbessert, das havellndische Luch urbar gemacht, Litauen durch Schwaben, Franken und Niedersachsen kolonisiert; auch die 17 000 vom Bischof Firmian ver-triebenen Salzburger Protestanten wurden hier angesiedelt. Die Manu-faktur untersttzte der König in jeder Weise. Bald konnten die Erzeug-niste der Industrie und der Gewerbe den Mitbewerb der Nachbarn aushalten. Zum Schutz der heimischen Arbeit legte er auf auslndische Waren einen Zoll (Schutzzoll). Um die Einknfte und Ausgaben des Staats in gleichem Verhltnis zu halten, richtete der König das General-direktorium ein (1723), bei dem die ganze Staatsverwaltung ver-einigt war. Die oberste Kontrolle fhrte er selbst mit unermdlicher Geschichtl. Hilfsb. Iii. 3 l^V/
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