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1. Teil 3 - S. 284

1907 - Halle a.S. : Schroedel
284 spiegel, sondern in einer Tiefe von etwa 7 m anzubringen sind; dadurch ist eine sichre Gewähr für Abgabe eines reinen und frischen Wassers ge- geben. Diese Erfahrung hat man auch bei der Nordhäuser Talsperre befolgt; denn dem Schwanken des Wasserspiegels entsprechend, sind zwei Abflußrohren in verschiedner Höhe in die Türme eingebaut. 4. Im ganzen Niederschlagsgebiete sind menschliche Niederlassungen und industrielle Anlagen nicht vorhanden. Dadurch ist das Staubecken vor dem Zuflusse verunreinigten Wassers geschützt. Zufälliger oder bös- williger Verunreinigung des Wassers wird gewehrt durch einen rings um die Staufläche laufenden, mit dichtem Buschwerke bepflanzten Schutzstreifen von 10 m Breite und durch einen 2,5 m hohen Stacheldrahtzaun. 5. Es leuchtet ein, daß ein solches Bauwerk bedeutende kosten ver- ursacht, und daß der Gemeinde Nordhausen große Opfer zugemutet werden. Und doch war der Vau notwendig, und groß ist der Nutzen, der den Einwohnern der Stadt in mehrfacher Beziehung daraus erwächst. Von Behörden, Vereinen und Privaten werden in unsrer Zeit zahlreiche Ein- richtungen zum Schutze und zur Förderung der öffentlichen Gesundheit ins Leben gerufen — die oberste und wichtigste Forderung ist aber die Be- schaffung gesunden Wassers. Das Wasser der Nordhäuser Talsperre ist auf seine Reinheit genau untersucht worden und hat sich in jeder Beziehung als vorzüglich erwiesen. Weiter kommt es bei der Versorgung eines Ortes mit Wasser darauf an, daß dieses in reicher Menge zu Gebote stehe. Bei langer Dürre gerieten die Bewohner Nordhausens oft in arge Bedrängnis, da die vorhandnen Wasserleitungen ihnen in solchen Zeiten nicht genügend Wasser zuführen konnten. Dieser große Übelstand ist durch die Talsperre beseitigt. In Zeiten des Überflusses wird das Gebirgswasser in dem großen Talbecken gesammelt und zum Teil zurückgehalten; in trocknen Zeiten aber wird von dem aufgespeicherten Wasser so viel abgegeben, als zur Versorgung der Wasserleitung nötig ist. Wir können die Talsperre insofern auch ein großes Sparbecken nennen. Hier werden die fönst nutzlos abfließenden oder gar schädlich wirkenden Wassermassen aufgespart, die bei starken Regengüssen oder im Frühjahre bei starker Schneeschmelze schon oft verheerende Über- schwemmungen angerichtet haben. Durch große Rohre, die über Berg und Tal gelegt sind, wird das Wasser der Stadt Nordhausen zugeführt. 6. In den deutschen Mittelgebirgen sind bereits eine Reihe solcher Talsperren angelegt, die zum Teil nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch gewerblichen Zwecken dienen; die größte Sperre Europas befindet sich im Urfttale in der Eifel. Die Anlage solcher Stauwerke ist oft auf Widerspruch gestoßen und hat an manchen Stellen, wie im Bodetale, nicht ausgeführt werden können; man fürchtete nämlich eine Beeinträchtigung der Naturschönheiten. Diese
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