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1. Teil 4 - S. 17

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
— 17 — und an der Stelle, wo die beiden Enden des Eisens oder Stahls zusammen- geschweißt wurden, entstanden sehr leicht Brüche. Nach langem Mühen und vielen versuchen gelang es Krupp endlich im Jahre 1852 Nadreifen aus einem ungeschweißten Stück herzustellen. Die Nadreifen waren natürlich bedeutend sicherer und dauerhafter als die geschweißten, und die Erfindung fand besonders in England außerordentlichen Knklang. Das Patent auf die Herstellung der Nadreifen verkaufte Krupp dort so glänzend, daß er daran denken konnte, seine Fabrik abermals zu vergrößern und nun auch einen eigenen Hausstand zu gründen. Nm 3. Kugust 1850 war seine Mutter gestorben, die ihn bis zum letzten Nugenblick mit Nat und Tat unterstützt hatte. Km 19. Mai 1852 heiratete Krupp die Tochter des Zteuerrats Eichhoff zu Köln. Km 17. Februar 1854 wurde ihm sein einziger Sohn Friedrich Klsred, der spätere Lhef der Firma, geboren. Vis zum Jahre 1860 stieg die Zahl der Krbeiter auf 2000. Bis dahin dauerte aber auch der Kampf, den Klfred Krupp mit seinem Gußstahl gegen das Vorurteil der Krtilleriefachmänner zu führen hatte. Im Inlande und im Kuslande hatte man seine Gußstahlgeschütze probiert und hatte sie für sehr gut befunden,' aber niemand von den Krtilleristen wagte es, eine durchgreifende Deform einzuführen und an Stelle der Bronzegeschütze die Kruppschen Gußstahlrohre zu verwenden. Der spätere Kaiser Wilhelm I. hat außer seinen vielen anderen Verdiensten auch das, Krupp gewisser- maßen ,,entdeckt" zu haben. Schon in den fünfziger Jahren machte er ihm in seiner Fabrik einen Besuch und sah hier mit dem ihm eigentümlichen Scharfblick, daß Krupp ein Mann sei, der jede Förderung verdiene, da er berufen schien, der preußischen Industrie außerordentlichen Nutzen zu bringen. Kuf ein Machtwort des in Stellvertretung des erkrankten Bruders zum Prinzregenten ernannten Prinzen Wilhelm von Preußen wurden auch endlich im Jahre 1859 dreihundert Gußstahlgeschütze bei Krupp von der preußischen Heeresverwaltung bestellt. Krupp ahnte nicht, wie viele Sorgen, Kummer und Kränkungen ihm diese Bestellung noch bringen sollte, die er damals als einen außerordentlichen Erfolg betrachtete. Im Jahre 1861 wiederholte König Wilhelm von Preußen den Besuch in der Fabrik Krupps, hier wurde ihm auch der neu errichtete Diesen- dampfhammer „Fritz" vorgeführt, dessen Erbauung Krupps Namen wieder in den Mund aller Fachleute gebracht hatte. Cs galt in der technischen Welt für ganz und gar unmöglich, einen Dampfhammer zu bauen, der ein Fallgewicht von 1000 Zentnern Schwere hatte, und doch brauchte Krupp einen derartigen Hammer, um die immer größer werdenden Gußstahlblöcke, die er herstellte, durchzuschmieden. Der König war so entzückt über die Entwicklung der Fabrik und über die Tätigkeit Krupps, daß er ihn zum Geheimen Kommerzienrat ernannte. Im Jahre 1862 feierte auf der Weltausstellung in London Krupp abermals einen glänzenden Triumph. Er stellte einen Gußstahlblock von 40000 Pfund aus. Seine Lisenbahnachsen, die harten polierten Walzen, die Schraubenwellen für Dampfschiffe, die Kanonen, die er darboth Kippenberg. 6 4. [©.] 9
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