Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 4 - S. 94

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
— 94 — Und sie umschloß die Enthüllten mit strömender Träne der Inbrunst' „Tochter und Lohn, willkommen! ans herz willkommen noch einmal! Ihr, uns Menden Freud', in Freud' auch altet und greifet, 205 stets einmütiges Zinns und umwohnt von gedeihenden Nindern! Nun mag brechen das Mge, da dich wir gesehen im Nmtsrock, Lohn, und dich ihm vermählt, du frisch aufblühendes Herzblatt ! Nrmes Nind, wie das ganze Gesicht rot glühet vom Gstwind! © du Seelengesicht! Venn ich duze dich, weil du es forderst. 210 Mer die Stub' ist warm, und gleich soll der Naffee bereit sein!" Ihr um den Nacken die Krme geschmiegt, liebkoste die Tochter: „Mutter, ich duze dich auch, wie die leibliche, die mich geboren. Nlso geschah'? in der Bibel, da herz und Zunge vereint war,' denn du gebarst und erzogst mir den wackeren Lohn Zacharias, 215 der an lvuchs und Gemüt, wie er sagt, nachartet dem Vater. Mütterchen, habe mich lieb; ich will auch artiges Nind sein. Fröhliches herz und rotes Gesicht, das hab' ich beständig, auch wenn der ©st nicht weht; mein Väterchen sagte mir oftmals, klopfend die Wang', ich würde noch krank vor lauter Gesundheit." 220 Jetzo sagte der Sohn, sein Weib darstellend der Mutter: „Mütterchen, nehmt sie aus Glauben. So zart und geschlank, wie sie dasteht, ist sie mit Leib und Seele vom edelsten Nerne der Vorwelt. Daß sie der Mutter nur nicht das herz abschwatze des Vaters! Nomm denn und bring als Gabe den zärtlichsten Nuß zum Geburtstag." 225 Schalkhaft lächelte drob und sprach die tteffliche Gattin: „Nicht zur Geburtstagsgabe! Was Besseres bring' ich im Noffer unserem Vater zur Lust und dem Mütterchen, ohne dein Wissen!" Sprach'? und faßte dem Manne die Hand; die führende Mutter öffnete leise die Tür und ließ die Ninder hineingehn. 250 Mer die junge Frau, voll Lieb' im lächelnden Untlitz, hüpfte voraus und küßte den Greis. Mit verwunderten Mgen sah er empor und hing in der trautesten Ninder Umarmung. Johann Heinrich voß. 60. Das Lied von der Glocke. Vivo? voco. Mortuos piango. Fulgura frango. Sestgemauert in der Erden steht die Form, aus Lehm gebrannt, heute muß die Glocke werden! Frisch, Gesellen, seid zur Hand! 5 von der Stirne heiß rinnen muß der Schweiß, soll das Werk den Meister loben; doch der Segen kommt von oben.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer