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1. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 284

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Festes, beschränkte sich darauf, der Feier ihr einfach religiös- militärisches Gepräge zu wahren und alles fernzuhalten, was ihr das Ansehen des Herausfordernden und Prunkhaften hätte geben können. Einen Thron wollte man ihm bauen, aber das lehnte er ab, nur einen einfachen Feldaltar ließ er zu, der sollte in der Mitte des Saales stehen, hier sollte der Geistliche sein Weihegebet sprechen, hier wollte er selber stehen, „um diese neue schwere Verpflichtung zu übernehmen“. Als ein Gottesdienst war die Feier gedacht, und stattgefunden hat sie als ein Gottesdienst, bei welchem eine Versammlung von 5—600 Offizieren sich um den König, die Fürsten und die Prinzen scharte, als eine große andächtige Gemeinde. Der Gottesdienst begann mit dem Gesang des 66. Psalms: „Jauchzet Gott, alle Lande“, der zu den Lieblingspsalmen Luthers gehörte und den der König selbst für die Feier ausgewählt. Der Soldatensängerchor trug ihn mit Kraft und Wohllaut vor; ihm folgte der gemeinsame Gesang des Chorals: „Sei Lob und Ehr’ dem höchsten Gut, Dem Vater aller Güte, Dem Gott, der große Wunder tut, Dem Gott, der mein Gemüte Mit seinem reichen Trost erfüllt, Dem Gott, der allen Jammer stillt: Gebt unserm Gott die Ehre!“ Während des Gesanges stand der König, den Helm in der Linken, in dem Halbrund gegenüber dem Altar, rechts der Kronprinz, links Graf Bismarck, hinter ihm die Fürsten und die Prinzen. Die Blicke hatte er zu Boden gesenkt und schlug sie auch während der ganzen folgenden Predigt nicht auf. Der Weihepredigt folgte der Choral „Nun danket alle Gott“, in den die ganze Versammlung einstimmte, den insbesondere auch der Kronprinz und Bismarck mit kräftiger Stimme mitsangen, dem Choral folgte der Segen des Geistlichen, das dreifache Amen des Chores schloß die kirchliche Handlung, und nun erst schaute der König auf. Bis dahin war er in demütige Andacht versunken gewesen, und nun erblickte er an der einen Schmalseite des Saales auf die Stufenbühne, auf welcher die Mann- schaften mit den Fahnen und Standarten aufgepflanzt waren, mitten unter diesen auch die Fahnen seines I. Garderegiments zu Fuß, bei dem er in die Armee eingetreten war, die Fahne seines Grenadier-
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