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1. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 407

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
407 schweigen. Manche werden wahnsinnig, weil das Blut nach dem Kopfe steigt und Gehirndruck verursacht. Kamele und Menschen erliegen der auszehrenden, ermattenden Glut, und die Überlebenden tötet der Durst auf qualvolle Weise, wenn ihr Kamel erlag und die Wasserschläuche ganz austrockneten. Wollten sie zu Fuß weiter, so erzeugt der glühende Sand schmerzhafte Brandwunden, einer läßt den andern hilflos in der allgemeinen Not, und die Kräftigen wehren dem Treiber, mit den kräftigen Kamelen zu entfliehen. Das Gepäck wird abgeladen, und wohl der Karawane, wenn jeder Reisende noch ein Kamel hat, das bis zum nächsten Brunnen aushält. Wer nicht folgen kann, bleibt verlassen in der Wüste zurück und stirbt eines elenden Todes. Der entseelte Körper dörrt zur Mumie ein, und später vorüberziehende Karawanen schütten Staub auf die feder- leichte, gebräunte Leiche, welche der Wind oft wieder aufdeckt, so daß Glieder aus dem Sande emporragen und zahlreiche Sandmumien die großen Karawanenstraßen wie Meilenzeiger bezeichnen.“ Julius Tischendorf. 240. Eine Ansiedelung im brasilianischen Urwalde. 1. In den südlichen Provinzen Brasiliens liegen mehrere blühende deutsche Kolonien, z. B. Joinville und Blumen au. Jährlich verlassen über 20 000 Deutsche ihr Vaterland, um sich hier im fernen Westen eine neue Heimat zu gründen. Die Regierung läßt längere Zeit vor der An- kunft neuer Kolonisten die bereits besiedelte Straße in den Urwald hinein verlängern. Man haut die Schlinggewächse und das Unterholz ab, fällt die im Wege stehenden Bäume und baut einfache Holzbrücken über die Bäche. Einen solchen Waldweg nennt man eine Pikade. Von diesem Hauptwege werden nach rechts und links im Abstande von etwa 130 Metern andere Pikaden geschlagen. Sie sind die Grenzen der einzelnen Grundstücke. 2. Nachdem der Ansiedler sich eine Fläche Landes erworben hat, ist es seine erste Arbeit, sich eine Hütte zu errichten. Seine Nachbarn pflegen ihn dabei mit Rat und Tat zu uuterstützen. Man rammt an den vier Ecken des Hausplatzes starke Pfähle ein, von denen die beiden hintern etwas kürzer sind als die vordern, und verbindet sie durch Querhölzer. Die Wände stellt man aus gespaltenen Stämmen der Palmite, einer schlanken Palme her, die man mit Cipo, einem Schlinggewächs, an den Querhölzern festbindet. Das Dach besteht aus Palmblättern, die mit Cipo an den Dachlatten befestigt sind. Vor dem Hause befindet sich ge- wöhnlich eine überdachte Veranda. Hier wird an offenem Fenster gekocht; hier hält man seine Mahlzeiten; hier empfängt man auch Besuche. In der Hütte selbst ist nur Raum für die Betten, die Kleider und die not- wendigsten Lebensmittel.
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