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1911 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Koch, Hermann
- Hrsg.: Kappey, Heinrich
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Volksschule, Mittelschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Mittelschule, Gehobene evangelische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Vi. Bilder Aus der Geschichte.
248. Das Bömerlager Saalfourg
1. Mächtiger Flammenschein rötete an verschiedenen Stellen
den nächtlichen Himmel. Gellende Trompetensignale weckten die
Schläfer aus der Ruhe, und bald strömten die Mannschaften des
römischen Lagers an der Mainfurt von allen Seiten zusammen, um
vor der Exerzierhalle Aufstellung zu nehmen. Noch ehe der Befehl
zum Abmarsch gegeben wurde, erschienen reitende Boten und brachten
die Nachricht von dem neuen Überfall. Die Kasten waren von den
Taunushöhen heruntergestiegen und hatten die am Fuße des Gebirges
gelegenen Ansiedelungen überfallen. Die Bewohner dieser Nieder-
lassungen lagen, soweit sie nicht geflohen oder gefangen genommen
waren, erschlagen auf der Landstraße oder unter den Trümmern
ihrer Häuser, in die der Germane die Brandfackel geworfen hatte.
Mas an Waffen und Kostbarkeiten zu erbeuten war, hatte er mit-
genommen; das Vieh war in langen Zügen den dichten Wäldern,
die den Taunus bedeckten, zugetrieben worden. Als die römischen
Soldaten im Eilschritt die Stätten der Verwüstung erreicht hatten,
war der Feind schon längst im Schutze der undurchdringlichen
Forste; das Vieh wie die Gefangenen waren wohlbehütet in den
großen Ringwällen untergebracht, die, auf Bergeshöhen errichtet,
sicheren Schutz gegen unverhoffte Angriffe gewährten.
Immer und immer wieder gelang es den Katten, die Ansiede-
lungen in der Main ebene und am Gebirgshang zu überfallen und
zu plündern. Die kleinen Grenzkastelle, durch die der Kaiser
Domitian (81—96 n. Chr.) die Gegend zu sichern gedachte, boten
nicht den genügenden Schutz. Darum mußte die Grenze weiter nach
Norden vorgeschoben und über den Kamm des Gebirges gelegt
werden. Jene festen Trutzburgen, wie sie die Ringwälle bildeten,
mußten in römischem Besitz sein, und die Taunushöhe mußte so