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1. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 520

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
520 dem Feste brachte die gesamte Studentenschaft Deutschlands ihrem ge- liebten Herrscher einen aus 3000 Fackeln bestehenden Fackelzug dar. Zahllose Geschenke und nicht weniger äls 1648 Telegramme liesen aus allen Weltteilen ein. Aber gerade in den schönen Tagen dieses Festes zogen dunkle Wetterwolken am Himmel aus. Bei dem Kronprinzen zeigten sich die ersten besorgniserregenden Anzeichen des tückischen Halsleideiw, an dem der königliche Dulder später den Tod fand. Schwer litt der greise Kaiser, als die Krankheit seines einzigen Sohnes sich immer ver- schlimmerte. Noch aber zeigte er sich jeden Tag am Eckfenster seines Schlosses, vor dem sich stets Tausende von Menschen versammelten, um den greisen Heldenkaiser zu sehen. Als er am 4. Mürz 1888 und an den folgenden Tagen nicht erschien, ging die bange Frage durchs Volk, ob der Kaiser krank sei. Die amtlichen Berichte sprachen von einer Erkältung. Die Krankheit wurde bald schlimmer, die Entkräftung nahm zu, und am 9. März hauchte der Kaiser uuter den Gebeten des Geistlichen sein Leben aus. Er war eingegangen zu der Ruhe, die dem Volke Gottes bereitet ist. Das ganze Volk stand trauernd an seiner Bahre. Wenige Stunden nach dem Hinscheiden erschien Fürst Bismarck im Reichstage, um die schmerzliche Kunde von dem Abscheiden des ersten Deutschen Kaisers zu überbringeu. Seine Rede klang aus mit den Worten: „Die treue, arbeit- same Pflichterfüllung im Dienst des Vaterlandes und die Liebe zum Vaterland, die in unserm dahingeschiedenen Herrn verkörpert war, möge ein unzerstörbares Erbteil unserer Nation sein, welche der aus unsrer Mitte dahingeschiedene Kaiser uns hinterläßt. Das hoffe ich zu Gott, daß dieses Erbteil von allen, die wir an den Geschäften unseres Vaterlandes mitzuwirken haben, in Krieg und Frieden, lu Heldenmut, Hingebung Arbeitsamkeit und Pflichttreue treu bewahrt werde." Gesegnet bleibe fein Andenken für alle Zeiten! Nach Bernhard Rogge. 290. Brief Bismarcks an seine Gemahlin nach der Schlacht bei Sedan. Vendresfe, 3. September 1870. Mein liebes Herz! Vorgestern vor Tagesgranen verließ ich mein hiesiges Quartier, kehrte heute zurück und ^^be in der Zwischenzeit die große Schlacht von Sedan am 1. erlebt, in der wir gegen 30 000 Gefangene machten und den Rest der französischen Armee, der wir seit Bar le Duc nachjagten, in die Festung warfen, wo sie sich mit dem Kaiser kriegsgefangen ergeben mußte. Gestern früh 5 Uhr, nachdem ich bis 1 Uhr früh mit Moltke und den französischen Generalen über die abzuschließende Kapitulation verhandelt hatte, weckte mich der General Reille, den ich kenne, um mir
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