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1. Für das sechste und siebente Schuljahr - S. 60

1915 - Leipzig [u.a.] : B. G. Teubner (Theodor Hofmann)
60 leichten Schlag auf den Tisch, so daß es auf der eingedrückten Schale feststand — ,^Za, das kann ein jeder von uns!" riefen die Herren. — Seitdem hört man oft sagen, wenn eine glückliche Erfindung gemacht wurde, zu der ein jeder sich klug genug dünkt: „Das Ei des Kolumbus!" Fr. Förster. 57. Das Paar Pantoffel. I. 1. Zu Bagdad lebte ein alter Kaufmann, namens Abu Kasem, der überaus geizig war. Trotz seines Reichtums waren seine Kleider nur Flicken und Lappen, sein Turban ein grobes Tuch, dessen Farbe man nicht mehr unterscheiden konnte. Unter allen seinen Kleidungsstücken aber erregten seine Pantoffel die größte Aufmerksamkeit. Ihre Sohlen waren mit großen Nägeln beschlagen, und das Oberleder bestand aus vielen Stücken. In den zehn Jahren, seitdem sie Pantoffel waren, hatten die geschicktesten Schuhflicker von Bagdad alle ihre Kunst erschöpft, diese Stücke zusammenzuhalten. Davon waren sie so schwer geworden, daß, wenn man etwas recht Plumpes beschreiben wollte, man die Pantoffel des Kasem nannte. Als dieser Kaufmann einst auf dem großen Markte der Stadt spazieren ging, machte man ihm den Vorschlag, einen ansehnlichen Vorrat von Kristall- geräten zu kaufen. Er schloß den Kauf ab und sehr glücklich. Einige Tage nachher erfuhr er, daß ein verunglückter Salbenhändler nur noch Rosen- wasser zu verkaufen habe und sehr in Verlegenheit sei Er machte sich das Unglück dieses armen Mannes zunutze, kaufte ihm sein Rosenwasser ftir die Hälfte des Wertes ab und war über diesen Kauf sehr erfteut. Es ist die Gewohnheit der morgenländischen Kailfleute, daß sie, wenn sie einen glück- lichen Handel gemacht haben, ein Freudenfest geben. Dies tat aber unser Geiziger nicht. Er hielt es für besser, einmal auch etwas an seinen Körper zu wenden, und so ging er ins Bad, das er seit langer Zeit nicht mehr besucht hatte, weil er sich vor der Ausgabe fürchtete, die dadurch nötig wurde. Als er in das Badehaus kam, sagte einer seiner Bekannten, es wäre doch endlich einmal Zeit, seine Pantoffel abzudanken und sich ein Paar neue zu kaufen. „Darauf denke ich schon lange," antwortete Kasem; „wenn ich sie aber recht betrachte, so sind sie doch so schlecht nicht, daß sie nicht noch Dienste tun könnten." Damit begab er sich ins Bad. 2. Während er badete, kam auch der Kadi von Bagdad dorthin. Weil aber Kasem eher fertig war als der Richter, ging er zuerst in das Zimmer, wo man sich ankleidete. Er zog seine Kleider an und wollte nun wieder in seine Pantoffel treten; aber ein anderes Paar stand da, wo die seinigen
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