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1. Teil 3a = 7. u. 8. Schulj - S. 220

1912 - Halle a.S. : Schroedel
220 „So? Bloß darum? So komm!" Und sie gehen zusammen den Deich hinunter, zwei stattliche, hohe Gestalten. Ihre Nachkommen sitzen noch heute auf derselben Werft, auf der Hans und Martje sich einst ihr Nest bauten. 4. Das sind gerade fünfhundert Jahre her. . . Inzwischen verwitterte der gelbe Sand der Düne und überzog sich mit einem kleide, mit einem billigen Kleide; denn der Sand ist arm, . . . aber mit einem schönen Kleide; denn die Dünen sind eitel: mit tief- dunkelm Heidekraut, helle Ginster hineingewebt. Hier und da wächst aus dem dürren Erdreiche des Abhangs eine kümmerliche Eiche oder eine bescheidne Weißbirke, mehr Gestrüpp als Baum; aber oben auf dem Rücken haben sich Lärchen und Tannen angepflanzt, von selbst, nicht durch Men- schenhand. Anfangs wohl kümmerliche, niedrige Bäumchen, aber im Laufe der Zeit, der Jahrhunderte, hat sich durch jährlichen Nadelsall und Baum- sturz ein wenig Waldesboden gebildet, und auf dem fruchtbaren Grabe der Vorfahren waren die Nachkommen besser fortgekommen. Freilich immer noch unansehnliche, schlechte Stämme, über welche der Förster des Binnen- landes verächtlich hinwegsieht, aber Stämme, wie der Landmann sie braucht, wenn er seine Koppeln einfriedigt und Heckpfähle einrammt und die hoch- gelegten Garben aus dem Erntewagen mit überlegtem, niedergebundnem Balken festhalten will. Gustav Frenssen. 128. Kuf dem Deiche. 1. Eine Wanderung auf dem Deiche bietet des Interessanten, Neuen und Überraschenden viel, besonders für den, der sie zuerst macht. Wir beginnen eine solche an der Westküste Butjadingens. Von der Kappe des Deiches können wir ganz Butjadingen und den Iadebufen überschauen. Der Iadebufen hat die Form eines 4 Quadratmeilen großen herzförmigen Blattes, in welchem die tiefen Rillen der Jade und anderer kleiner Flüsse und Sieltiefe die Adern bilden. Es ist helle Luft, so daß uns das jenseitige Ufer sichtbar wird. Im Südwesten erblicken wir das Seebad Dangast. Der weiße Streifen davor ist Arngast, eine Düneninsel, der Rest eines untergegangenen Kirchspiels. Weiter östlich ragen die Fabrikschornsteine Varels empor. Uns gerade gegenüber liegt die Küste Ieverlands aus- gebreitet. Weiterhin nördlich ist eine endlose Wassermasse, die im See- nebel verschwimmt. Dort münden Jade und Weser in die Nordsee. Am fernen Rande des Horizonts zieht die dunkle Gestalt eines Schiffes vor- über, das hinaussegelt ins weithinrollende Meer. 2. Der Iadebufen hat nicht immer einen so bedeutenden Flächenraum eingenommen wie gegenwärtig. Früher war die Iademündung so schmal,
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