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1. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 43

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
dehnte er seine Herrschaft nach allen Seiten aus und bildete sich ein treffliches Heer: ans dem Adel die Reiterei, aus den Bauern das Fuvolk. Den Bergwerken des Paugongebirges, an dessen Fu er Philippi grndete, entnahm er das Gold, den Wldern am Hcimns das Holz fr seine Kriegsflotte; die Eroberung. der Stadt Amphipolis am Strymon und der Ko-lonien am Thermischeu Meerbusen ffnete ihm den Zugang zum geischen Meerbusen. Schon war auch das unruhige Reitervolk der Thessaler, -die Kentauren der Sage, seinem Reich einverleibt. Nun kam die Reihe an Hellas. Die Gefahr erkannte nur Demosthenes, der letzte groe Staatsmann Athens und der grte Redner des Altertums. 2. Mit sieben Jahren verlor er den Bater, der eine Waffenfabrik besessen hatte. Gewissenlose Vormnder ver-nntrenten das ansehnliche Vermgen. Von der Mutter ngstlich gehtet, von den Mitschlern mit Bosheiten verfolgt, hatte er eine freudlose Jugend. Aber in dem krnklichen Krper keimte ein hoher Geist. Als er die Verteidigungsrede eines Staatsmannes hrte, welcher des Verrates bezichtigt ward, reiste in ihm der Entschlu, als Redner und Staatsmann seinem Vaterlande zu dienen. Der teuer bezahlte Unterricht eines hervorragenden Redners sollte zunchst zur Rache an den Vormndern helfen. Doch gewann er nur einen geringen Teil seines Erbes zurck. Vllig milang seine erste Rede in der Volksversammlung: er sprach matt und undeutlich; den Anfangsbuchstaben seiner Kunst konnte er nicht aussprechen und verschluckte manche Silben, zumal als das Hohngelchter der Zuhrer seine Ver-wirrung noch steigerte. Aber ein alter Brger, den seine Sprechweise an Perikles gemahnte, sprach ihm Mut eiu, und ein Schauspieler soll ihn die Kunst richtigen Atemholens und geflligen Vortrages gelehrt haben. Das Beste jedoch that der starke Wille und der unermdliche Flei des Jnglings. Als er wieder auftrat, zeigte er so wunderbare Fortschritte, da sich die Athener allerhand nrrische Dinge erzhlten von seinen Deklamierbungen am brausenden Meer oder in unterirdischem Kmmerlein. Immer eifriger lanfchte das Volk seinen ernsten Worten. Denn er hatte stets das Wohl des Vaterlandes, nie persnlichen Vorteil im Auge. Unablssig legte er seinen Mitbrgern die Wahrheit ans Herz: der das Leben geht die Ehre; wahrhaft ntzlich kann nichts sein, was ihr zuwiderluft."
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