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1. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 105

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
105 4. Den Anla gaben die Hunnen. Nach gotischer Sage stammte dieses Mongolenvolk aus einer Verbindung von Alrunen (Hexen) und unreinen Geistern. Von kleiner, aber gedrungener, starkknochiger Gestalt, ent-wickelten sie eine unerhrte Hlichkeit. Es hie, sie furchten ihren neugeborenen Knaben die Wangen mit einem Dolche; so gedeihe wegen der Narben nie ein Bart. Ihr dunkles Gesicht verglich man mit Fleischklumpen, die Augen mit Leuchtkugeln, den ganzen Mann mit den roh zubehanenen Holzfiguren auf Brckengelndern. Mit ihren Rlein waren sie wie zusammengewachsen. Auf ihnen aen, tranken, schliefen sie. Ihre Nahrung war Fleisch, das sie mrbe ritten und halbgar verzehrten. Gebude mieden sie wie ein Grab; keiner wute, wo er geboren war. Ihre Weiber fhrten sie auf Karren nach. Sie trugen das Haupt mit niederer Lederkappe, die Beine mit Ziegensellen, den Leib mit einem Gewnde von Linnen oder Waldmaus-fetten umhllt, das sie nicht ablegten, bis es in Fetzen hing. So zogen sie auf die Jagd, zum Raub,, in die Schlacht. Hier ermdeten sie durch unerwarteten Ansturm und flinkes Entweichen den Feind, um ihn endlich durch ihre geschickt ge-arbeiteten Kuocheupseile zu tten oder mit der Schlinge zu fllen. Sie hatten Huptlinge, aber keinen König, auch kein Gesetz, keine Scham und kaum eine Religion. Voll Lge und Tcke achteten sie keinen Bertrag. Sie liebten nichts als das unersttlich begehrte Gold. 5. Wie ein Sturmwind kam dieses Volk aus seiner asiatischen Heimat, berschritt die Wolga, geriet in die Weide-grnde der Alanen und zwang sie nach schweren Kmpfen, mit ihnen vereint den Don zu berschreiten. Dort prallte die Vlkerwoge auf die Ostgoten. Der mehr als hundertjhrige König Hermanrich aus dem Heldengeschlechte der Amaler verzweifelte an wirksamer Gegenwehr und ttete sich selbst; sein Volk unterwarf sich. 2. Die Westgoten. Alarich. 1. Auch die Westgoten, denen gerade hundert Jahre frher Kaiser Aurelian Dacien eingerumt hatte, fhlten sich den Hunnen nicht gewachsen; sie suchten Schutz hinter der 375 Donau. Kaiser Valens nahm sie in der Provinz Mosten (Bulgarien) auf; dafr wollten sie die Reichsgrenze decken. Aber rmische Beamte beuteten sie aus; um den not-wendigsten Unterhalt zu erschwingen, muten sie ihre Kinder der Sklaverei ausliefern. Schlielich griffen sie zu den Waffen
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