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1. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 172

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
172 5. Auch unserer Volksschule hat er den Weg geebnet. Er ermahnte die Ratsherren deutscher Städte, tchtige Schul-meister zu halten, welche die liebe Jugend" im Glauben unterweisen sollten und in den Sprachen; denn diese seien die Scheibe, in welcher das Wort Gottes stecke. Auch die Musik, die er von Kind aus geliebt, sollte in der Schule Pflege finden. Er selbst begrnbete das Kirchenlied; Ein feste Burg ist unser Gott" ist fast zum Volksliede geworden. Mit seiner Hausfrau Kthe (Katharina von Bora) und seinen Kindern, unseres Herrgotts Nrrchen", erfreute er sich gern an Gesang nnb Saitenspiel. Im Kreise seiner Hausgenossen war der im Kampfe manchmal unholde Mann liebevoll und freundlich; er las mit seinen Kindern die Bibel und lehrte sie, alle Kreaturen seien Gottes Heer. Gott versteht alle Handwerke," sagte er einmal: in seiner Schueiberei macht er dem Hirsch einen Rock, der hundert Jahre hlt; als ein Schuster 'gibt er ihm Schuhe an die Beine, und bei der lieben Sonne ist er ein Koch." Die in christlichen Pfarrhusern stets heimische Mildthtigkeit bte er in einem Mae, das seiner Herrin" manche Sorge schuf: er hat das Patensilber seiner Kinder verpfndet, um Armen zu helfen. 6. Sein Gottvertrauen hielt ihn aufrecht in allem Kummer, der seinen Lebensabend trbte, namentlich der die wachsende Uneinigkeit in seinem Vaterlande, an dem er mit ganzer Seele hing. Den Ausbruch des inneren Krieges erlebte er nicht mehr. Ein sanfter Tod rief den Greis ab auf einer Reise 1516 in seiner Geburtsstadt Eisleben. Die Leiche wurde nach Wittenberg bergefhrt. Auf dem Wege luteten die Glocken; scharenweise eilte das schlnchzenbe Volk herbei. In der Schlo-kirche zu Wittenberg ruht der Leib des Reformators. 3. Der Bauernkrieg. 1. Die Fürsten legten Rechtspflege und Verwaltung mehr und mehr in die Hnde gelehrter Beamten und forderten die dazu ntigen Gelder von den L a n d st n b e n, den Vertretern des Abels, dann auch der Geistlichkeit und der Städte. Diese schoben die Lasten am liebsten auf den wehrlosen Bauernstand, der lngst in eine Art Leibeigenschaft^gesunken war. An Rechtsprechung und Kriegspflicht, an Wald und Weide hatte er keinen Anteil mehr; zum Auswandern fehlte Ziel und Berechtigung. An den Herrn oder das Kloster, dessen Eigentum die Gter waren, siel die dritte.garbe der Ernte und beim Tode des Grundholden der Sterbfall" oder das Besthaupt", das beste Stck des Nachlasses. Schwer
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