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1. Teil 3b = 9. Schulj - S. 138

1912 - Halle a.S. : Schroedel
138 macht es uns ein charakteristischer Geruch erkennbar, daß wir vor einer Gummiwarenfabrik stehen. In mächtigen Lettern verkündetes eine Auf- schrift über dem Haupteiugang, daß es die „Vereinigte Gummiwaren- fabrik Harburg-Wien" ist, die sich vor unsern Augen ausbreitet. Nicht weniger als 10 bis 16 000 Paar Gummischuhe, 8 bis 10000 Dutzend Gummibälle und viele Hunderte von Gummireifen und -schläuchen für Fahrräder und Motorfahrzeuge werden hier täglich hergestellt. Außer- dem verfertigt die Fabrik sämtliche technische und chirurgische Gummi- artikel, so zahlreich dieselben auch sind. Seien es Schläuche für Dampf, Wasser oder Gas, seien es Treibriemen, Schnüre oder Flaschenringe, seien es Radiergummis, Luft- und Wasserkissen, seien es wasserdichte Regenmäntel, Gummihandschuhe oder Anzüge für Taucher — alles wird in diesem umfassenden Betriebe in großem Maßstabe hergestellt. Und wie große Mengen von fertigen Waren sind in den großen Speichern und Lagerräumen aufgetürmt! Ist man doch z. B. imstande, sofort eine ganze Armee mit Gummifußbekleidung auszurüsten. Über 1800 Menschen finden in dieser Fabrik lohnende Beschäftigung. Eine andere Gummi- warenfabrik Harburgs, in der etwa 700 Arbeiter tätig find, stellt vor- wiegend Hartgummiwaren her: Kämme, Pfeifen und Zigarrenspitzen u. dgl. Eine einzige Maschine formt hier täglich 25 bis 30000 Zigarren- spitzen. 4. Doch die Gummiindustrie bildet nur einen Teil der Harburger Fabriktätigkeit; ebenso bedeutungsvoll, ja noch bedeutungsvoller ist die Ölfabrikation. Mit diesen: Gewerbezweige nimmt Harburg unter allen Städten Europas die erste Stelle ein. Harburg hat fünf große Ölfabriken, in denen 12 bis 1300 Personen beschäftigt sind. Lein- imd Rapssamen, Palmkerne, Kokos- und Erdnüsse sind die Rohstoffe, aus denen Öl her- gestellt wird. Durch gewaltige Pressen, die den ungeheuren Druck von 600 000 kg auszuüben vermögen, wird das Öl aus den Rohstoffen heraus- gepreßt. Täglich werden etwa 300 bis 350 Tonnen Ol gewonnen. Betritt man den Hof- oder Lagerraum einer Olfabrik, so sieht man wahre Berge von Oltonnen aufgeschichtet. Rüböl und Erdnußöl werden vorzugsweise als Speiseöl benutzt, Leinöl gebraucht der Maler bei der Herstellung von Farben, Palmkern- und Kokosöl verwendet man besonders zur Bereitung von Seife. Die Rückstände beim Ölpressen, Leinkuchen und Palmschrot, sind ein vorzügliches Viehfutter. 5. Eine großartige Fabrikanlage ist auch die Iutespinnerei und -weberei, in der über 1700 Personen Arbeit finden. Die Jute ist eiue Gespinstpflanze wie Flachs und Hanf; sie wächst in den feuchtwarmen Gegenden Ostindiens. Ihre Bastfasern sind noch gröber und spröder als die des Hanfes. In der Harburger Iutefabrik bereitet man aus ihnen vorzugsweise Sackleinen und Säcke für die Verpackung von Wolle, Baun:-
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