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1. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 220

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
220 4. Doch einmal in jedem Jahrhundert entlassen Die Kiemen gewaltige Wassermassen. Dann holt das Untier ties Atem ein Und peitscht die Wellen und schläft wieder ein. Viel tausend Menschen im Nordland ertrinken. Viel reiche Länder und Städte versinken. Trutz, Blanke Hans. 5. Rnngholt ist reich und wird immer reicher, Kein Korn mehr faßt selbst der größeste Speicher. Wie zur Blütezeit im alten Rom Staut hier täglich der Menschenstrom. Die Sänften tragen Syrer und Mohren, Mit Goldblech und Flitter in Nasen und Ohren. Trutz, Blanke Hans. 6. Auf allen Märkten, auf allen Gassen Lärmende Leute, betrunkene Massen. Sie ziehen am Abend hinaus auf den Deich: „Wir trotzen dir. Blanker Hans, Nordseeteich!" Und wie sie drohend die Fäuste ballen. Zieht leis aus dem Schlamm der Krake die Krallen. Trutz, Blanke Hans. 7. Die Wasser ebben, die Vögel ruhen, Der liebe Gott geht auf leisesten Schuhen. Der Mond zieht am Himmel gelassen die Bahn, Belächelt der protzigen Rungholter Wahn. Von Brasilien glänzt bis zu Norwegs Riffen Das Meer wie schlafender Stahl, der geschliffen. Trutz, Blanke Hans. 8. Und überall Friede, im Meer, in den Landen — Plötzlich wie Ruf eines Raubtiers in Banden: Das Scheusal wälzte sich, atmete tief Und schloß die Augen wieder und schlief. Und rauschende, schwarze, langmähnige Wogen Kommen wie rasende Rosse geflogen. Trutz, Blanke Hans. 9. Ein einziger Schrei — die Stadt ist versunken, llnd Hunderttausende sind ertrunken. Wo gestern noch Lärm und lustiger Tisch, Schwamm andern Tags der stumme Fisch. — Heut bin ich über Rungholt gefahren, Die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren. Trutz, Blanke Hans?
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