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1. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 534

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
534 Sainland in Preußen. Hier ruht es in der sogenannten blauen Erde, woraus es in den Palmnicker Werken bergwerksmäßig zutage gefördert wird. Die sandigtonige, 1—6 na dicke Schicht der blauen Erde ist das Sediment eines alten Meeres. Neben Haifischzähnen, Meermuscheln, Braunkohle und dgl. lagert massenhaft der Bernstein. Von der Welle heransgewaschen und fortgeschwemmt — ein Prozeß, der seit Urtagen im Gange ist — finden wir das kostbare Harz an der ganzen Ostseeküste wieder. Allein das Samland liefert jährlich etwa 100000 Kilo Bernstein, dessen Wert sich auf 60 Pfennig bis 600 Mark pro Kilo beläuft, je nach Größe, Schönheit und Reinheit der Stücke. Etwa 10°/o vom Gesamtertrag bilden die sogenannten Sedimentsteine des Handels; es sind ausschließlich die hervorragendsten und schönsten Stücke. 50 o/o kommen als Tonnensteine zum Verkauf; aus diesen werden die Bernsteinperlen gearbeitet, die aufgeschnürt die bekannten und früher als Schmuck sehr beliebten Bernsteinketten ergeben. Die übrigen 40o/o sind die Firnis- steine, die der chemischen Industrie zur Bereitung von Bernsteinöl, Bernsteinfirnis und Bernsteinsänre dienen. In den verschiedenen Samm- lungen gibt es gewaltige Stücke Bernstein, solche von 6 bis 9 Kilo sind bekannt. Diese Riesenstücke repräsentieren natürlich einen erheblichen Wert. Am meisten gesucht und geschätzt aber ist Bernstein mit Jnsekten- und Pflanzeneinschlüssen. Man hat bisher etwa 160 verschiedene Pflanzen und gegen 300 Jnsektenarten im Bernstein eingekleistert gefunden, die in ihrem goldschimmernden Schneewittchensarge bis in die feinsten Einzelheiten die Jahrmillionen überdauert haben. Käfer und Fliegen, Motten und Spinnen des Tertiärwaldes sind dem zähflüssigen Harze zum Opfer gefallen und so in wunderbarster Erhaltung auf unsere Zeit gekommen. 13. Me Sleme recken. von Iuuus sunäe. ^ Daheim. 37. Jahrgang (1901). 36. Heft. 8. 13. Überall in der Ackererde sind Steine. Woher kommen sie? Von den großen erratischen Blöcken erzählt das Volk, der Teufel oder, im milderen Falle, ein ungeheurer Riese hätte sie ins Land geschleudert. In Gebirgsgegenden braucht man meist nicht weit nach ihrem Ursprung zu suchen; dort liegt die Frage näher: Wie kommt die fruchtbare Ackererde auf Hochflächen? Fragt man den Stein, so antwortet er: Der Staub, den der Mensch beackert, war einst Fels, ebenso wie ich. Wir sind zertrümmerte Felsen. Wer uns ablöste, uns zerteilte und zerstörte, das ist das Wasser. Und wer uns verschleppte weithin, das ist abermals das Wasser. Es verfährt ganz heimlich und im kleinen. In eine winzige Spalte dringt eilt wenig Wasser. Gefriert es, so dehnt es sich aus und sprengt so viel ab, als in seiner Macht steht. Ganz allmählich vergrößert es die
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