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1. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 284

1910 - Dortmund : Crüwell
284 Winterthur ging der Slug nach Zrauenfeld, über Uorschach nach Bre- genz, bei Lindau vorbei wieder heim. Und unten immer Staunen und Jubel und tosendes Grüßen. Es ist ein großes Herzklopfen. Und man hat ihnen eine Hoffnung erfüllt, weil sie einen Siegeszug sehen konnten. 148. Die Lawinenstürze im Algäuer Hochgebirge. er Frühling pflegt in den Hochtälern des bayrischen Algäus manchmal auf eine eigentümliche Weise seinen Einzug zu hal- ten. Hat ein Sterblicher je eine klare Vorstellung von dem allen, was der Lenz im Hochgebirge zu leisten hat, z. B. von den Millio- nen und Millionen von Zentnern Schnee und Eis, die er fix und prompt wegschaffen muß? Kein Mensch kann sich dies auch nur denken. Denn noch nie hat der Fuß eines Erdensohnes zur strengen Winterzeit die höchsten Regionen dort betreten. Jene Hütten und Sennereien, wo der Tourist im Sommer, mit dem langen Bergstock in der Hand, keuchend gern seinen Napf voll kühler Milch leert - im Winter liegen sie tief begraben unter dichtem Schneemantel! Aber welches Leben, wenn endlich der Frühling in die Berge zieht! Wenn jetzt all die Felsen und Terrassen, all die Abstürze und Berghalden anfangen zu tropfen; wenn gewaltige Schneelehnen und ungeheure Schneefelder auf einmal beim warmen Hauch des Frühlings sich lösen, um hinabzustürzen in die Täler! Welch ein Donner dort oben in den Bergen, dröhnend und krachend wie fernes Geschützfeuer! Es ist die Lawine, die fürchterliche Tochter des Hochgebirges. Im Algäuer Hochgebirge sind es vornehmlich zwei Täler, welche fast alle Frühlinge von Lawinen heimgesucht werden — das Spielmannsautal und das Birgsautal. Im ersteren ist es die Grundlawine und im letzteren die Staublawine, welche schon oft furchtbare Zerstörungen angerichtet haben. Die Grundlawinen im Spielmannsautale entstehen im Frühlinge bei erhöhter Temperatur. Die anhaltende Sonnenwärme löst große Schneefelder von vielen tausend Quadratmetern auf, unterwühlt sie teilweise, zieht Wasser- rinnen durch sie und erweicht ihre Unterlage so, daß bei geringer Veranlassung oft ganze Strecken gleichzeitig ins Rutschen kommen. Die tieferen Schneefelder hängen sich an und lösen sich leicht vorn erweichten, schwellenden Boden. Alles ballt sich zusammen, reißt überall neue Schneefelder mit, nimmt Erde, Schutt, Steine, Felsen fort und donnert stromartig in ungeheuern Massen über die Fels- Von Alois Schmid.
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