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1. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 546

1910 - Dortmund : Crüwell
546 zweitens haben sie noch eine andere Unsitte, die dem Jägersmann ganz besonders zuwider ist. Ein jeder Vogel hat sein bestimmtes Revier, in dem er seinen ständigen Aufenthalt nimmt, und das er allenfalls nur verläßt, wenn er ein Zug- oder Strichvogel ist, oder wenn ihn ganz außerordentliche Ereignisse dazu zwingen. So ist es auch beim Eichelhäher, und der Jäger gibt sich dann wohl der stillen Hoffnung hin, das Ding werde doch schließlich einmal ein Ende nehmen. Ja, aber erst, wenn der Wald ein Ende nimmt! Wenn der eine aufgehört hat zu schreien, fängt der nächste wieder an, und so übergibt jeder Eichelhäher den Jäger an der Grenze seines Gebietes zur gefälligen Weiterbeförderung feinem Nachbarn, bis der Jäger endlich den Waldesrand erreicht hat. Herdelltiere stellen öfters Wachen ans, die Ausschau halten müssen, während ihre Genossen lveiden. So heißt's in Schillers „Wilhelm Tell" im ersten Aufzug: „Das Tier hat auch Vernunft; Das wissen wir, die wir die Gemsen jagen. Sie stellen klug, wo sie zur Weide gehen, Die Vorhut auf, die spitzt das Ohr und warnet Mit Hellem Pfeifen, weiln der Jäger naht." . Durch die gleiche Gewohnheit wird auch die Jagd auf Mur- meltiere schwierig. Ein Mitglied der Gesellschaft sitzt auf eirlem erhöhten Punkte und hält mit Auge, Ohr und Nase dreifach ge- sicherte Wache. Sobald das Tierchen etwas Verdächtiges gewahr wird, pfeift es hell, und im Nu ist die ganze Gesellschaft ver- schwundell, als ob sie der Erdboden verschlungen hätte. Und das hat er zudem auch tatsächlich getan; die Murmeltiere stürzen sich in ihre Versenkungen und verschwinden in ihren uilterirdischell Schlupf- winkeln. Auch Tiere ganz verschiedener Arten vergesellschaften sich vor- übergehend zu gegenseitigem Nutz und Frommen. So sind die Strauße die Wächter der Zebras und werden gewissermaßen dafür bezahlt, nicht durch Geld, sondern durch Gegenleistungen. Beide Tiere bilden Trupps oder Herden und halten sich an denselben Örtlichkeiten auf und mischen sich gern untereinander. Die Strauße, die, wie viele Vögel, eifrige Jnsektenfreunde sind, zwar nicht aus wissenschaftlichem Interesse, sondern des lieben Magens wegen, werden durch die großen Dungkäfer angelockt, an denen Afrika so reich ist. Die Dungkäfer nehmen aber an der Zebraherde ein reges und sehr berechtigtes Interesse, auch der lieben Magenfrage wegen. Die Zebras locken mit ihrem Mist die Küfer und diese
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