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1. Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.) - S. 610

1910 - Dortmund : Crüwell
610 Immerhin ist der Hauptgrund, warum in so vielen Gegenden der Pilzgenuß gemieden wird, in der teilweisen Schwierigkeit zu suchen, die ungenießbaren von den genießbaren unterscheiden zu können. 2. Woran man die Pilze erkennt. Zu allen Zeiten sind zahlreiche Unglücksfälle durch den Genuß wildwachsender Schwämme hervorgerufen wurden, und es ist ganz richtig, daß man Leib und Leben aufs Spiel setzt, wenn inan ohne Erfahrung einsammelt. Vor zwei Hauptfehlern kann man nicht genug warnen: Man soll vor allen Dingen nicht auf einmal alle genießbaren Pilze sammeln, sondern bescheide sich mit den leicht erkennbaren und gewöhne sich ein für allemal ab, an alberne Volks- mittel zu glauben, nach denen man mit Leichtigkeit die giftigen von den eßbaren unterscheiden könne. Die angeblichen Erkennungszeichen giftiger Pilze: die lebhafte Farbe und die klebrige Oberfläche, der weiße oder farbige Milch- saft mancher Arten, die blaue Färbung beim Zerschneiden, das Bräu- nen eines in kochende Pilze getauchten silbernen Löffels, das Schwärzen einer mitgekochten Zwiebel, das Gelbwerden von Salz, haben sich als trügerisch erwiesen. Das sicherste Schutzmittel ist immer, die Merkmale der wenig verschiedenen giftigen Schwämme kennen zu lernen; denn es gibt giftige Pilze, bei denen ein hinzu- gebrachter silberner Löffel sich nicht färbt. Dazu gehört z. B. der Fliegenpilz. Nun nehme man ältere und einige Tage liegen ge- bliebene Champignons zum Kochen, füge jetzt wieder einen reinen silbernen Löffel bei und — der Löffel läuft diesmal an. Man würde also die Champignons als giftig wegschütten und die Flie- genpilze zur Mahlzeit wählen. Aber welches Unheil würde man damit anrichten! Verdächtig oder ungenießbar sind im allgemeinen alle Pilze von ekelhaftem, fauligem Geruch und scharfem, zusammenziehendem Geschmack. Aber der Knollenblätterschwamm z. B. hat keineswegs einen unangenehmen Geruch und einen milden, nußkernähnlichen Geschmack und ist doch der giftigste der deutschen Hutpilze. Auch die Farbe ist trügerisch. Es gibt eßbare und giftige Pilze von allen Farben, und Pilze, die beim Zerbrechen ihre weiße Farbe in Blau verändern, sind nur teilweise zu verwerfen. Daß die eßbaren vorzugsweise an freigelegenen Stellen, die schädlichen an dunkeln Plätzen, im feuchten, dichten Gehölze auftre- ten, ist ebenfalls nicht stichhaltig. Mit einem Worte, die allgemei-
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