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1. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 405

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
kleinerer, aber reiner Brillant erzielt werden kann, muß dem Reiben und Schleifen noch eine besondere Behandlung vorausgehen, nämlich ein Teilen des Steins oder ein Entfernen störender Ecken usw. Das geschieht ent- weder durch Spalten oder durch Sägen, je nachdem ob in der Richtung der Wuchsfläche oder gegen sie. Zum Spalten wird der Diamant ein- gekittet und mit der scharfen Kante eines andern eingekerbt in der er- forderlichen Richtung; auf die Kerbe wird die Schneide eines stumpfen Messers aufgesetzt, und diese sprengt mittels kurzen leichten Schlags den Stein genau in gewünschter Weise. Das Sägen hingegen geschieht maschinell: von einer Hebevorrichtung, deren Druck an einem verstellbaren Gewicht nach Bedarf reguliert werden kann, wird der eingekittete Diamant gegen eine mit 1800 bis 2000 Umdrehungen rotierende dünne Bronzescheibe ge- halten, welche an ihrer Schürfe durch aufgetragenen Diamantstaub zum Schneiden der Diamanten befähigt wird; dieses Schneiden dauert meist 1—2 Tage, so daß ein Arbeiter eine ganze Reihe von Sägen beauf- sichtigen kann. Bei der Verarbeitung der Diamanten ergibt sich durchschnittlich ein Verlust von 55 bis 65 Proz. vom Gewicht des rohen Steins. Die ab- gespaltenen Teile lassen sich event, noch zu kleinen Brillanten, sog. Kappen, schleifen, und der abgeriebene Staub wird als Schleifmittel benutzt; dagegen geht das, was beim eigentlichen Schleifen dem Stein genommen wird, völlig verloren. Im Rohdiamantenhandel wird dieser Arbeitsverlust im Preise nicht berücksichtigt, sondern die Ware nach ihrem ursprünglichen Gewicht gekauft; ein weiterer Anlaß dazu, jeden Stein beim Schleifen möglichst vorteilhaft auszunutzen. Bei weitem die meisten oder sogar fast alle Diamanten werden in der Schmuckwaren-Jndnstrie benutzt, im Auslande selbst noch solche von recht geringer (dunkler) Farbe. Industriellen Zwecken (Bohrer, Glaser- diamanten, Zieheisen usw.) dienen eigentlich nur die schwarzen Diamanten (sog. Carhon) und der ganz harte Boort. Die in Dentsch-Südwestafrika gefundenen Steine lassen sich gut verarbeiten; sie sind teilweise zwar etwas härter als die ans den süd- afrikanischen Minen, aber doch angenehm zu schleifen und zeichnen sich durch ein hervorragendes Feuer aus. Bekanntlich nimmt man als sicher an, daß ihr Mutterboden Allnvialgebiet ist, von welchem nach dem Aus- trocknen eines ehemaligen Stromlauses die Wüstenwinde im Laufe der Zeit die oberen spezifisch leichteren Sandschichten entfernt haben, wobei die Diamanten auf der Oberfläche bzw. geringer Tiefe liegen blieben. Ihr Vertrieb erfolgt heute in großen Zügen dargestellt so: Die einzelnen Schürfer (Diamautengesellschasten) müssen ihre Funde sämtlich an das Zollamt in Lüderitzbucht abliefern, in versiegelten Päckchen mit Namen, Gewicht usw. Diese gehen an die unter Aufsicht des Reichskolonial- amts stehende Deutsche Diamanten-Regie in Berlin, wo sie geöffnet, sortiert
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