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1. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 452

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
452 schmecker unter den Rauchern gerade wünscht, um so den gereinigten, kühlen und trocknen Tabakrauch schlürfen zu können. Dies sind die bodenständigen, ans uralten Überlieferungen ausbauenden Tonindustrien des Westerwaldes. Die gewaltigen Fabrikbetriebe, die dichte Platten, feuerfeste und säurefeste Waren für die Großindustrie liefern, seien nur nebenbei erwähnt, da sie speziell für das nassauische Krug- und Kannenbäckerland nicht von typischer und historischer Bedeutung sind. Für Industrie und Volkswirtschaft falleil sie natürlich sehr ins Gelvicht. Auch die mächtigen Tongruben mit Tagebau oder altem unterirdischen Betrieb sind noch von großer Bedeutung, da sie ja schließlich die Unter- lage des Ganzen bilden. Für die Bewohner des engeren und weiteren Vaterlandes aber, für den lernbegierigen Wanderer und Volkskundigen sind die Töpfereien selbst weitaus das Schönste und Interessanteste. Und wer mit offenem Blick und offenem Herzen den Stab zur Hand nimmt und das Krug- und Kannellbäckerland durchstreift, wer sich dabei liebevoll an das kerndeutsche, fröhliche und arbeitsame Volk wendet, wird bereichert an Erfahrung, Wissell und Kunstfreude nach Hallse zurückkehren. 6. Von der Schönheit des Vogelsbergs. Von franj Como. Frankfurter Zeitung vom 24. Mai 1912. ein gewaltiges Schauspiel hat sich einst ans unserm Boden abgespielt und ihn bis in seine tiefsten Grundfesten erschüttert. Einst — wann war dies einst? — als laue milde Lüfte hier um die hellen roten Berge und Felsen wehten und die Sonne mit der Kraft des Südens ans die Hänge schien, rollten Donner in der Tiefe, sprengten sich Schlünde, und rauchend warfen sich Garben und Säulen von Flammen empor. Die Massen des Abgrundes stiegen glühend aus dem Erdinnern und strömten über den Grat, stürzten schmetternd und rasend, ein loderndes Feuer, über die Gipfel herab zu Tal. Ans diesen Höhen, wo heute die Kühe weiden, wo der Bauer pflügt, sät und erntet, wo Tannen rauschen und Buchen schatten, da dehnten sich Urwälder hin, und Palmen wuchseil da in den Tälern. Über die großen, weißen Blüten der Magnolien- bäume, über die Äste des Lorbeers, über die Früchte der Feigen, über die mächtigen Stämme des Ahorns ragten steil schneebedeckte Kuppen, und es wuchs, es blühte und war gesegnet in der Farbe und in der Schönheit des Südens. Der Vulkan aber stand am Himmel. An einem Tag, in einer Nacht singen die Beben wieder an zu wallen, quollen die Wolken, stiegen die Feuer empor, sausten von Steinen und Asche die Regen nieder und strömten die Flüsse glühend wieder ans den Kratern. Das war die Dämmerung der schönen Welt hier, war ihr Ende. Wie oft, wie viel Jahrtausende lang mag der Vulkan getobt haben, mögell
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