Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2, Oberstufe, Teil 2 - S. 235

1901 - Kiel : Lipsius & Tischer
Iv. Aus der weiten Welt. 235 q.. Ja, wer es kauft, der soll es loben, wer mit dem Boot zu Meere geht, wenn es dem Steuermann die Proben gelehrig und gewandt besteht. 5. Doch, Schifslein, wer wird ans dir fahren? Wohl gar der Schalk, der Unverstand? M, war' ich noch in meinen Jahren, du kämst in keine fremde pand! 3. t. Um unsre Schären, unsre Riffe, wie das Gewoge schäumend wallt, wie ringt im Sturm der Zug der Schiffe! Lin Notschuß nach dem andern hallt. 2. Und durch die wilden Wasser drängen die rot und weißen Segel fort; sie leiten zwischen Klippenhängen die Schiffe in den sichern Port. z. Das sind die Lotsen dieses Strandes, die p elfer in des Sturmes Wut; das sind die kühnsten ihres Standes, das ist norwegisch peldenblut. 4- Und ich, aus gleichem Blut entsprungen, fuhr ich umsonst von Meer zu Meer? Ist das nur Arbeit für die Jungen und dem versuchten Mann zu schwer? 5. Ich weiß, mein Boot, wem du bereitet! Nun stell' ich keinen: dich zu Rauf; sobald der Kiel ins Wasser gleitet, hiss' ich das Lotsensegel auf. 4. Mein paus auf hohem Userrande, und hier mein Boot in meiner put: ich bin daheim im Norweglande, ich bin daheim aus Norwegs Flut. 2. von Lotsensegeln rings umflossen, den Blumen, die der See entkeimt: ich bin bei Freunden, bei Genossen, bei Norwegs Männern eingeheimt. 3. Noch ist es still, die Schiffe gleiten gemach zum Lindesnäs hinaus. Doch Wetter droh'::. Die Lotsen breiten sich an der Schärenküste aus. q.. Ihr fremden Gäste, fahrt geborgen hinab an Norwegs Felsenstrand! wir, Norwegs Männer, hüten, sorgen, wir, allein Menschenkind verwandt. — 5. Nun sagt der Sturm. Lr ist zur Stätte Die Wogen rollen wild heran. Still, Alter, neige dich und bete; nun geht die Lotsenarbeit an. „Siehst du die Brigg dort aus den Wellen? Sie steuert falsch, sie treibt herein und muß an: vorgebirg' zerschellen, lenkt sie nicht augenblicklich ein. 2. Ich muß hinaus, daß ich sie leite!" — „Gehst du ins offne Wasser vor, so legt dein Boot sich aus die Seite und richtet nimmer sich empor." — 3. „Allein ich sinke nicht vergebens, wenn sie mein letzter Ruf belehrt; ein ganzes Schiff voll jungen Lebens ist wohl ein altes Leben wert. 4. Gieb mir das Sprachrohr! Schifflein, eile! Ls ist die letzte, höchste Not." — vor fliegendem Sturme, gleich den: Pfeile, hin durch die Schären eilt das Boot. 5. Jetzt schießt es aus dem Klippenrande. „Links müßt ihr steuern!" hallt ein Schrei. — Kieloben treibt das Boot zu Lande, und sicher fährt die Brigg vorbei. Ludwig Giesebrecht. 148. Die Witternachtlünne. fn Hammerfest ist die lange Nacht die Zeit der Ruhe für alles Handels- leben. Das Wasser ist öde, die Fische haben Frieden, der schmutzige Seelappe und der nordische Fischer liegen in Erdhütten am qualmigen Feuer und warten dort im trägen Winterschlafe, bis der neue Tag erscheint. Die Kaufleute in Hammerfest bringen ihre Bücher in Ordnung, und dann sitzen ste wohl am Spieltische Tag und Nacht, halten Bälle und Schmausereien, spielen sogar Theater und sehnen sich endlich unruhig nach der Zeit, wo der Lichtstreif im Osten hervorbricht. Außer den Kaufleuten wohnt in Hammerfest kein anderer gebildeter Mensch als der Pastor und der Arzt. Doch ist die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer