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1. Teil 2, Oberstufe, Teil 2 - S. 303

1901 - Kiel : Lipsius & Tischer
V. Aus dem Naturleben. 303 gebaut, ist, und du wirst finden, dass wieder die kleineu Schalen es sind, aus denen er besteht, dass wieder jene kleinen Geschöpfe die Baumeister waren, die das Material herbeigetragen haben. Oder geh zu den grössten Bauwerken des Menschengeschlechts, den Pyramiden von Gizeh, den Katakomben von Theben in Ägypten. Die Kalk- steine, aus denen sie erbaut sind, bestehen aus Milliarden der zierlichen, kleinen Schalen von Urtieren. Du kennst wohl unsere Kalkalpen, jene mächtigen Gebirgszüge, die im Süden . und Norden die Flanken unsers höchsten Gebirgszuges bilden, mit Bergkolossen, die jahraus und jahrein die Schneehaube tragen. Wer hat sie aufgebaut? Zum grossen Teil unsere kleinen Baumeister. Und nun folge mir weiter übers Festland. Von den Kreidefelsen Englands über die Kalksteine des Pariser Beckens, die Kalkalpen, die Küsten des Mittelmeeres fort, hinein nach Asien, hinüber bis an den Himalaya: alle diese Kalkgebirge sind hauptsächlich ein Bauwerk der Wurzelfüfser. Gustav Jäger. 191. Der Wert des Goldes. Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles, — ach wir Armen! Goethe. »it den Edelmetallen hat es eine eigene Bewandtnis. Wären sie ebenso _ verbreitet wie das Eiseit, könnten sie in gleich ungeheurer Menge ge- wonnen werden, so würden sie dein Menschengeschlechte wenig Nutzen bringen, da sie zu weich sind, um in der Technik Verwendung zu finden. Woher stammt denn aber das hohe Ansehen, das Gold und Silber seit alter Zeit genießen? Woher stammt die Gier nach diesen Metallen, der Hunger nach dem roten Golde, der die Menschen verleiten kann, alle Schranken von Gesetz und Recht zu überspringen, Greuel auf Greuel zu häufen und die Hände mit dem Blute des Bruders zu besudeln? Wie kam es, daß man gerade diesen technisch so wenig wichtigen Metallen solchen hohen Wert beilegte, daß man gerade Gold und Silber als Wertmaßstab erkor und nicht etwa das Eisen und das Kupfer, denen doch eine hohe Bedeutung für unsere Kultur- entwickelung zukommt? Die Ursache dieser Erscheinung haben wir in der Entwickelung des Menschengeschlechtes zu suchen. Während ursprünglich der nomadisierende Mensch nur das erzeugte oder sich zu verschaffen lvußte, was ihm zur Stillung des Hungers oder sonst zur Befriedigung eines augenblicklichen Bedürfnisses tauglich erschien, konnte, sobald sich einzelne Stämme mit festen Wohnsitzen gebildet hatten, nicht mehr aller Bedarf an Ort und Stelle hervorgebracht werden. Man war vielmehr genötigt, von auswärts mancherlei zu beziehen, und so bildete sich zunächst ein Tauschhandel aus, bei dem jedoch Güter und Vieh gegen Getreide und Feuerstein gegen Salz eingetauscht wurde. Die
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