Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2 - S. 281

1906 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
V. Aus Dichtung und Sage. 281 226. Der Mancher. 1. „Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp', Zu tauchen in diesen Schlund? Einen goldnen Becher werf' ich hinab; Verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund. Wer mir den Becher kann wieder zeigen, Er mag ihn behalten, er ist sein eigen!" 2. Der König spricht es und wirft von der Höh' Der Klippe, die schroff und steil Hinaushängt in die unendliche See, Den Becher in der Charybde Geheul. „Wer ist der Beherzte, ich frage wieder, Zu tauchen in diese Tiefe nieder?" 3. Und die Ritter, die Knappen um ihn her Vernehmen's und schweigen still, » Sehen hinab in das wilde Meer, Und keiner den Becher gewinnen will. Und der König zum drittenmal wieder fraget: „Ist keiner, der sich hinunter waget?" 4. Doch alles noch stumm bleibt wie zuvor. Und ein Edelknecht, saust und keck. Tritt aus der Knappen zagendem Chor, Und den Gürtel wirft er, den Mantel weg, Und alle die Männer umher und Frauen Auf den herrlichen Jüngling verwundert schauen. 5. Und wie er tritt an des Felsen Hang Und blickt in den Schlund hinab: Die Wasser, die sie hinunterschlang. Die Charybde jetzt brüllend wiedergab, Und wie mit des fernen Donners Getose Entstürzen sie schäumend dem finstern Schoße. 6. Und es wallet und siedet und brauset und zischt, Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt, Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt, Und Flut auf Flut sich ohn' Ende drängt Und will sich nimmer erschöpfen und leeren, Als wollte das Meer noch ein Meer gebären. 7. Doch endlich, da legt sich die wilde Gewalt, Und schwarz aus dem weißen Schaum Klafft hinunter ein gähnender Spalt,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer