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1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Hrsg.: Breidenstein, Heinrich
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
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so wäre seine Temperatur am Ende dieselbe gewesen, wie am Anfang;
da man das heiße Gas aber durch Wasser gekühlt hat, so erhält man
nun nach der Expansion ein kaltes Gas. Dieses Gas strömt wieder durch
ein Schlangenrohr, das in einem mit gesättigter Salzlösung gefüllten
Gefäß ruht und kühlt durch die dünnen Kupferwände der Schlange hin-
durch die Salzlake auf etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Grad Kälte
hinunter. Das Gas wird dann zur Eismaschine zu neuem Kreislauf zu-
rückgesaugt, die kalte Salzlake aber wird in einem weitverzweigten Rohr-
system durch die Kühlräume getrieben, gibt dort einen Teil der Kälte
an die Rohrwandungen ab, die sich nach außen hin gewöhnlich mit einer
starken Schneeschicht beschlagen und kehrt dann zu neuer Abkühlung in
das Schlangengefäß zurück. Je nachdem man mehr oder weniger Röhren
in die Kühlräume verlegt, und je nachdem man die kalte Salzlösung
durch die Zirkulationspumpe schneller oder langsamer in dem Rohrnetz
kreisen läßt, kann jede beliebige Kühlraumtemperatur erreicht werden.
Bei einer gut ausgeführten Anlage braucht man dann nur eine gewisse
Menge Maschinenarbeit für den Betrieb der Eismaschine, und die Un-
kosten dafür sind so gering, daß der Fleischtransport im großen eine nutz-
bringende Aufgabe für alle Beteiligten ist. Verschiedentlich sind mili-
tärische Bedenken gegen eine derartige Fleischversorgung erhoben worden.
Man fürchtet, daß die Einfuhr im Falle eines Krieges durch feindliche
Flotten unterbunden werden könnte und ist daher bestrebt, die einheimische
Landwirtschaft für die Versorgung des Fleischmarktes genügend stark zu
erhalten. Das ist gewiß begreiflich; so lange unsere Landwirtschaft aber
nicht imstande ist, den Fleischbedarf ganz zu decken und damit größeren
Volkskreisen die Gefahr einer Unterernährung droht, wird man den
Import von Kühl- oder Gefrierfleisch jedenfalls als ein wichtiges Aus-
hilfsmittel ansehen müssen.
207. Warum bedarf Deutschland einer Seemacht?
Hermann Rassow.
„Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser\“ sagte Kaiser Wilhelm Ii.
Was soll dies Wort bedeuten? Es bedeutet nicht mehr und nicht
weniger, als daß wir unsere Gedanken auf etwas ganz Neues richten
müssen. Deutschland bedarf nicht nur wie bisher eines starken
Landheeres, sondern auch einer starken Flotte.
Mancher wird erstaunt fragen: Wenn dies notwendig ist, warum