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1. Teil 2, Oberstufe, Teil 1 - S. 186

1901 - Kiel : Lipsius & Tischer
186 Iv. Aus der weiten Welt. wurden genommen; aber das ganze Lager, alles Gepäck und alle ausge- schifften Vorräte sowie sämtliche Pferde waren in den Händen der Athener. Auf dem Schlachtfelde lagen 6400 Tote des Feindes. Die Kunde von dem glorreichen Siege war dem Heere vorausgeeilt. Unmittelbar nach dem Treffen war einer der Krieger, wie es heisst, ohne die Waffen abzulegen, nach Athen gelaufen. Als er kaum die frohe Bot- schaft in der Stadt verkündet hatte, war er vor Erschöpfung tot nieder- gestürzt. Max Dunker. 98. Alexander und sein Arzt Philippus. 3n der Stadt Tarsus erkrankte Alexander gefährlich, entweder infolge der ausgestandenen Mühseligkeiten oder weil er, noch ganz erhitzt, sich in dem jene Stadt durchfließenden Tydnus gebadet hatte, der, im Taurusgebirge entspringend, einen sehr reinen Grund und sehr kaltes, Helles Ivafler hat. Ter König wurde von Krämpfen, gewaltiger pitze nnb anhaltender Schlaf- losigkeit befallen. Keiner der Arzte getraute sich, die Behandlung zu übernehmen - überzeugt, daß jedes peilmittel erfolglos bleiben werde, fürchteten sie im Falle eines schlimmen Ausgangs die Borwürfe und Beschuldigungen der Macedonier. Endlich entschloß sich der Akarnanier Philippus, teils im Vertrauen auf feine Freundschaft, teils weil er sich's zur Schande rechnete, wenn er nicht mit seinem Könige die Gefahr teilen nnb selbst mit Hintansetzung seines Gebens das äußerste versuchen wollte, für ihn eilt Arzneimittel zu bereiten, und beredete ihn, es ohne Bedenken zu nehmen, wenn ihm daran gelegen sei, zur Fortsetzung des Krieges bald wieder zu Kräften zu kommen. Inzwischen schickte pannenio dem Könige aus dem Lager eiiteit Brief und warnte ihn, Sem Philippus zu trauen, weil er von Darms durch große Schätze nnb das Versprechen einer Vermählung mit dessen Tochter bestochen worden sei, den Alexander aus Sem 1vege zu räumen. Alexander legte den Brief, nachdem er ihit gelesen hatte, unter sein pauptpolster, ohne ihn einem seiner Freunde zu zeigeit. Als Philippus eintrat und die Arznei in einem Becher brachte, gab ihm Alexander den Brief zu lesen, nahm aber den Becher aus seinen pänden und trank ihn aus, während jener las. Dann sahen beide einander an; Alexander gab durch eine heitere, zuversichtliche Miene dem Philippus fein volles Vertrauen nnb feine puld zu erkennen; dieser aber entsetzte sich über die gegen ihn erhobene Beschuldigung, rief, die pände gen pimmel gestreckt, die Götter zu Zeugen seiner Unschuld an, legte sich über das Lager des Köitigs und beschwor ihn, getrost zu sein nnb sich ganz auf ihn zu verlassen. Die Arznei wirkte anfänglich mit großer peftigkeit auf den Körper, so daß der Kranke Bewußtsein und Sprache verlor und nur sehr schwache Zeichen des Lebens von sich gab. Bald aber zeigten sich wohlthätige Wirkungen: der König wurde wiederhergestellt und erschien, sobald es ihm feine Kräfte erlaubten, wieder unter den Macedoniern, die nicht eher von ihrer Mutlosigkeit sich erholten, als bis sie den Alexander selbst gesehen hatten. Gustav Pfizer.
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