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1. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 77

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 77 Die Bevlkerung in den Stdten bestand in der Hauptsache aus Die zwei Stnden, den Geschlechtern und den Handwerkern. Der Stand e e er" der Geschlechter oder Patrizier ging hervor aus den wohl-habenden Grundbesitzern und den groen Kaufleuten, die in der Stadt ansssig waren. Sie bildeten einen Adel, der die Herrschaft in der Stadt meist dem frheren Stadtherrn aus den Hnden wand und selbst fhrte; aus den Geschlechtern wurde der Rat besetzt, der nunmehr die oberste Behrde in der Stadt bildete, und die Brger-m e i st e r gewhlt. Sie waren oft reiche Leute, deren Schiffe die Meere befuhren und deren Handelsbeziehungen in weite Ferne reichten, vornehme Herren, die stolz auf ihre Herkunft waren, sich den Rittern gleich achteten, sich prchtig kleideten und auf die brige Bevlkerung von oben herabsahen. Aber auch die Handwerker wurden allmhlich wohlhabender, Die behbiger und selbstndiger. Da sie in Znften vereinigt waren, 5anbroerier-strkte ihre Macht; da auch sie Waffen fhrten, hob ihr Selbstgefhl. Sie mochten sich nicht auf die Dauer von den Patriziern be-herrschen lassen, sondern wollten selbst am Regiment teilnehmen. So kam es denn im vierzehnten und fnfzehnten Jahrhundert in vielen Stdten zu Ausstnden der Znfte gegen die Geschlechter, die Zunftkmpfe, mit den Streitigkeiten zwischen Volk und Adel in den Stdten des alten Griechenland und mit den Stndekmpsen im alten Rom zu vergleichen sind. In diesen Kmpfen flo viel Blut, und sie endeten meist damit, da einige Zunftmeister in den Rat aufgenommen wurden. So erhielt die Stadtverfassung vielfach einen demokratischen Charakter. Das vierzehnte Jahrhundert ist die Bltezeit des deutschen Stdte-Wesens. Damals standen diese Republiken mchtig da, um so mchtiger, weil sie sich zu S t d t e b n d e n zusammenschlssen. Ein rheinischer Stdtebnde. Stdtebund hatte schon zur Zeit des Interregnums bestanden; von der Hanse und dem schwbischen Bunde soll noch die Rede sein. Schlielich ist es allerdings nicht allen Stdten gelungen, die selbstndige Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten festzuhalten. Viele von ihnen wurden von den Fürsten unterworfen und zu L a n d - Landstdte ftdten gemacht; immerhin gab es auch ferner eine groe Zahl Reichsstdte, von freienreichsstdten,die nur dem Kaiser, keinem Landes-Herrn Untertan waren; drei von ihnen haben sich bis aus den heutigen Tag erhalten, die Hansestdte Hamburg, Bremen und Lbeck. Werfen wir noch einen Blick auf das u e r e d e r S t a d t. Stdtisches Die Städte des Mittelalters waren bei weitem kleiner als die der 2e6en-Neuzeit; nur wenige gab es, deren Einwohnerzahl betrchtlich mehr als 10000 Einwohner zhlte, fo z. B. Straburg, Kln, Basel, Nrnberg, Erfurt. Aber dem, der sich von auen der Stadt nherte, bot sie einen stattlichen Anblick; weithin waren ihre Kirchtrme ficht-
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