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1. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 3

1872 - Berlin : Wohlgemuth
3 Die Beobachtung der Natur, so wie das Treiben der Thiere fhrte sie zum Nachdenken, wie sie diesen oder jenen Gegenstand besser ver-werthen und anwenden knnten, und so verfielen sie auf die Hand-werke und Knste. Je weiter sie hierin vorschritten, desto gebil-deter und kultivirter wurden sie. Hatten aber die Menschen erst angefangen, sich gegenseitig zu trennen und in entfernteren Gegenden niederzulassen, so konnte es auch nicht fehlen, da der Wunsch, Das zu besitzen, was ihnen mangelte, sie zu Plnderungen und Rubereien verleitete. Notwendiger Weise muten dadurch andere dahin gebracht werden, diese Raubzge abzu-wehren. Diese Streitigkeiten der Mein und Dein muten aber auch dazu beitragen, da man sich endlich einen Leiter oder Fhrer whlte, dessen Ausprchen man sich unterwarf. Anfangs whlte man solche Leute dazu, welche vermge ihres Alters dazu das meiste Recht zu haben schienen; spterhin aber solche, die sich durch ihre Erfindungsgabe als Kluge und Weise unter ihren Stmmen hervorthaten. Jeder einzelne Stamm, jede einzelne Niederlassung bekam somit ein eigenes Oberhaupt, einen König. Bon einem andern besiegt und unterworfen, verschmolzen diese Stmme in einander und bildeten nun ein Volk. Sieht man nun als den ltesten Wohnsitz des Menschengeschlechts die Gegend an, wo Kaschemir liegt, so sind auch wohl die Inder als das lteste Volk zu betrachten. Sie bewohnen den ganzen sd-lichen Theil Asiens, der heutzutage gewhnlich Ostindien genannt wird und bei den alten griechischen Schriftstellern als Indien innerhalb und auerhalb des Ganges bezeichnet wird, woher auch noch jetzt die Eintheilnng in Vorder- und Hinterindien stammt. Es war schon frh das Hauptziel aller handeltreibenden Vlkerschaften, indem sein Reichthum berall gepriesen wurde und seine Waaren als die prchtigsten und schnsten in der ganzen Welt betrachtet wurden; wo-raus man ableiten kann, da hier schon frhzeitig ein sehr kultivirtes Volk wohnen mute. Dieses theilte sich in vier Kasten oder Stmme: die Br am inen oder Priester, die Kschetris oder Krieger, diewai-schya s oder Gewerbetreibenden und Sud ras oder Dienenden. Unter diesen standen die Parias, welche aber so verachtet waren, da sich besonders ein Bramme fr entweiht hielt, wenn er nur einen von ihnen sah, und ihn ungestraft tobten konnte. Wahrscheinlich waren diese Parias die ursprnglichen Bewohner des Landes, die von den brigen unterjocht wurden. Sie glaubten an ein Urwesen, Para-brama, das sich als eine erschaffende, erhaltenoe und zer-strenbe Gottheit (Brama, Wifchnu und Schiwa) den Menschen kundgab, welche Gottheiten sich, verkrpern und verwanbeln konnten. Aus ihnen flssen gleichsam alle Dinge aus, so auch die Menschen, deren Seele, wenn sie gestorben waren, in einen andern Gegenstand berging, d. h. sie nahmen eine Seelenwanderung an. Ihren Gttern zu Ehren errichteten sie viele Pagoden oder Tempelgrotten, von denen 1*
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