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1. Die vorchristliche Zeit - S. 106

1866 - Leipzig : Brandstetter
106 setzten sich zur Wehr; die meisten Messenier wurden mit den Messern, womit die Frauen die Opferthiere schlachteten, und mit den Spießen, woran sie das Fleisch steckten, um es zu braten, verwundet; auf Aristo- menes aber schlugen sie mit brennenden Fackeln und nahmen ihn gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchgebrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Mega- lotaphros, d. i. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristo- krates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedä- moniern bestochen worden und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zuriick, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davon trugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Treffen sammelte Aristomenes die Reste der Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lace- dämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hier aus unternahm Ari- stomenes Streifzüge bis in das Innere des lakonischen Landes; auf einem solchen Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedämonier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Angen, er fiel, haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossen sie in die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Missethäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, ans sei- nen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde auf den Boden hingebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Gesicht und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage daraus hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Gesicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer durchzukommen war, ließ er sich auch von ihm nachziehen. Endlich sah er ein Loch, das für den Fuchs zum Durchkriechen groß genug war, und Licht durch dasselbe. Der Fuchs eilte, als er von Aristomenes losgelassen worden war, seiner Höhle zu. Aristomenes aber machte das Loch, das zum Durchkommen für ihn zu klein war, mit den Händen weiter und entkam zu den Seinen nach Eira. Den Lacedämoniern wurde sogleich von Ueberläufern gemeldet, daß Aristomenes unversehrt zurückgekommen sei. Sie hielten es aber für un-
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