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1. Die vorchristliche Zeit - S. 218

1866 - Leipzig : Brandstetter
220 bestehen. In Afrika hatte Kato ein großes pompejanisches Heer gesam- melt, mit dem er gegen Cäsar als einen Tyrannen und Feind der Re- publik ziehen wollte. In Asien hatte ein Sohn des Königs Mithridates sich empört, in Spanien stellten sich die Söhne des Pompejus an die Spitze der treugebliebenen Soldaten. Zuerst eilte Cäsar nach Asien und endigte dort die ganze Empörung mit einer einzigen Schlacht; das ging so schnell, daß er den Bericht nur in drei Worte abfaßte: „Veni, vidi, viei!" — „Ich kam, sah, siegte!" Als er nun zurückkehrte, um nach Afrika überzusetzen, schien ihm doch sein Glück untren zu werden. Es brach eine Empörung in seinem eigenen Heere aus; die Soldaten wollten, ehe sie weiter zögen, erst das Geld in Empfang nehmen, das ihnen Cäsar versprochen hatte. Sie wären eigent- lich die Herren, so meinten sie, ihnen hätte Cäsar seine Erfolge zu ver- danken. Schon waren mehrere Hauptleute, welche die Aufrührer zur Ruhe bringen wollten, ermordet; da trat Cäsar furchtlos unter sie. Bis- her hatte er sie immer Soldaten und „Kameraden" genannt, nun redete er sie also an: „Bürger, da ihr es so verlangt, so seid ihr hiermit aus dem Dienst entlassen. Die versprochenen Belohnungen sollt ihr haben, aber erst, wenn ich mit andern Truppen in Afrika gesiegt habe!" Das überraschte die Aufrührer und sie fühlten, daß sie ohne Cäsar nichts waren. „Nimm uns wieder auf," so fleheten sie, „wir wollen dir folgen, wohin du willst!" Cäsar setzte mit ihnen erst nach Sicilien, dann nach Afrika über. Dort hatten die Pompejaner sich mit dem König von Numidien verbündet und ihr Heer war viel stärker, als das des Cäsar. Dessen Truppen be- gannen schon zu weichen, Cäsar aber stemmte sich den Fliehenden entgegen, jagte sie zurück in die Schlacht und einen Fahnenträger, der in vollem Lauf war, ergriff er, drehete ihn um und rief: „Dort sind die Feinde!" Mit Mühe errang er den Sieg. Als diese Nachricht nach Utika gelangte, wo Kato mit einer Schaar lagerte, wollte der edle Republikaner den Triumph des Tyrannen nicht überleben und stieß sich den Dolch in's Herz. Rom war aber schon längst nicht mehr frei. Auch in Spanien wurde auf Tod' und Leben gestritten, auch hier begann das Heer des Cäsar zu weichen. Da sprang der tapfere Feldherr vom Pferde, lief durch die Glieder und schrie: „Schämt ihr euch denn nicht, den Cäsar, euern Feldherrn, zweien Knaben in die Hände zu liefern?" Vergebens, sie neigten sich zur Flucht. Da stürzte er wie ein gemeiner Soldat mit Schwert und Schild auf die feindlichen Reihen und rief: „So sei denn dieser Tag der letzte meines Lebens!" Das brachte die Soldaten wieder zum Stehen; sie fochten mit beispielloser Wuth, bis der blutige Sieg gewonnen war. Und Cäsar gestand, in dieser Schlacht (es war bei Mnnda) habe er zum ersten Mal um sein Leben gefochten. 8. So oft Cäsar nach Rom kam, empfingen ihn seine Anhänger mit
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