Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter - S. 24

1866 - Leipzig : Brandstetter
22 Hof und die Zimmer mit schönem Mosaikboden geziert, d. h. es sind' größere und kleinere Steinchen von verschiedener Farbe zusammengesetzt. Der Hof war mit 45 Marmorsäulen umgeben und in einem Winkel desselben be- fanden sich zierliche Nischen für die Hausgötter. In einem andern Hause fand man 1700 Bücherrollen, die ans einem Repositorium der Reihe nach aufgestellt waren, — das war eine Bibliothek. Denn die Alten hatten weder solches Papier, wie wir, noch wurden ihre Bücher so gebunden wie die uusrigeu. Man schrieb vielmehr auf die eine Seite einer Pergameuthaut und legte dieses Pergament dann aufgerollt hin. Oder mau bereitete sich ein Papier aus der Zwiebel der in Aegypten häufig wachsenden Papyrusstaude, indem mau die Häute der Zwiebeln ab- schälte, sie einweichte, dann über einander legte und so lauge schlug, bis sie breiartig wurden. Aus dieser breiartigen Masse bildete man dann große Bogen, auf welche man, wenn sie getrocknet waren, die Buchstaben mit schwarzer Farbe auftrug. Von dieser Art waren jene pompejanischen Rollen; aber sie waren von der heißen Asche ganz verkohlt, und als mau sie auseinander rollen wollte, fielen sie wie mürber Zunder zusammen. So viel über Pompeji und Herkulanum. Aus jenes Unglück folgte eine Feuersbrunst in der Hauptstadt Rom, und dann wieder eine schreck- liche Pest, die Tausende von Menschen hiuwegrasste. Der menschenfreund- liche Titus war überall mit seiner Hülfe gegenwärtig, wo die Noth am größten war. Das Wohlthun war seine Lust, und er pflegte jeden Tag für verloren zu achten, au welchem er seinen Mitmenschen nicht genützt hatte. Leider sollte seine treffliche Regierung nur zwei Jahre währen; er starb, vielleicht durch seinen heimtückischen Bruder Domitian vergiftet. Traf an. 1. Trajau, ein Spanier von Geburt, war der erste Ausländer aus dem römischen Kaiserthrone. Schon ausgezeichnet als Feldherr, wurde er einer der besten Kaiser, die regiert haben. Auch unter seiner zwanzigjährigen Regierung fehlte es nicht an Unglücksfällen aller Art; hier zerstörte ein Erdbeben ganze Gegenden, dort entstand eine Hungersnoth und Rom litt durch Feuersbrünste, bei denen auch Nero's goldenes Haus, auf welchem wohl der Fluch des Himmels ruhen mußte, abbrannte. Aber Trajan's milde Hand linderte, dem Titus gleich, überall das Unglück. Unter dem abscheulichen Domitian waren wieder die heimlichen Angebereien eingerissen; Trajau reinigte Rom von dem Gesindel der Ankläger, die so vieler un- schuldiger Menschen Leben auf ihrem Gewissen hatten; er ließ sie auf Schiffe packen und schickte sie auf wüste Inseln, wo sie kein Unheil stiften konnten. Die vorigen schlechten Kaiser hatten sich ängstlich mit Wache umgeben und waren doch ermordet worden. Trajan umgab sich daher mit einer stärkern Wache, mit der Liebe seiner Unterthanen. Er ließ auch seine Bildsäulen nicht ausstellen, um verehrt zu werden, denn in den Herzen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer