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1. Das Mittelalter - S. 114

1866 - Leipzig : Brandstetter
112 für sie bei Chlodwig verwendete und einen großen Theil derselben dem Ostgothenreiche hinzufügte. Diese Alemannen trat später der gothische König Vitiges an die Franken ab, als er sich diese zu Freunden machen wollte, um nicht gegen sie und Belisar zugleich kämpfen zu müssen. 3. Chlodwig's Treulosigkeit gegen Siegbert und dessen Sohu. Als Chlodwig schon Paris zu seiner Hauptstadt gemacht hatte, schickte er von dort aus Boten an Chloderich, den Sohn des Frankenkönigs Siegbert in Köln, und ließ ihm sagen: ,,Dein Vater Siegbert ist alt und schwach und hinkt auf dem einen Fuße. Wenn er todt wäre, so würde dir sein Reich zufallen und meine Freundschaft dich schützen!" Die Worte Chlodwig's erweckten in dem jungen Mann die Begierde und er trachtete seinem Vater nach dem Leben. Eines Tages ging der Vater über den Rhein, um sich an dem andern Ufer im Walde zu ergehen. Als er da des Mittags in seinem Zelte schlief, sandte sein Sohn Mörder über ihn, welche ihn tödteten. Dann schickte der böse Sohn Boten an Chlodwig und ließ ihm sagen: „Mein Vater ist todt, seine Schätze und sein Reichthum jetzt mein. Darum schicke einige von deinen Leuten zu mir und ich werde ihnen geben, was du von dem Reichthum meines Vaters zu haben wün- schest." Chlodwig schickte seine Gesandten. Als diese anlangten, ward ihnen Alles gezeigt. Der junge König führte sie zu einer Kiste und sprach: ,,Jn diese Kiste pflegte mein Vater die Goldmünzen hineinzulegen." Da antworteten jene: „Stecke deine Hand hinein und hole vom Boden herauf, was du dort findest!" Der König bückte sich tief vorn über, da erhob einer von ihnen eine Streitaxt und schlug sie ihm ins Haupt, daß er todt niederfiel. Chlodwig aber eilte sogleich nach Köln, rief das Volk zusammen und sprach: „Höret, was geschehen ist. Während ich auf der Schelde schiffte, verläumdete Chloderich, der Sohn meines Vetters Siegbert, mich bei seinem Vater und sagte, daß ich ihn tödten wollte. Und nun, da sein Vater einsam im Walde schlief, hat er selbst die Mörder gegen ihn' gesandt und ihn getödtet. Er selbst ist dafür, als er seine Schätze besah, von einem mir unbekannten Manne erschlagen worden. Aber ich bin unschuldig daran; ich kann ja nicht das Blut meiner Verwandten vergießen, denn das wäre gottlos. Weil es nun einmal so gekommen ist, so biete ich euch meinen Rath an: wendet euch zu mir und kommt in meinen Schutz!" Als die Kölner das vernahmen, klatschten sie mit den Händen und riefen Beifall, hoben Chlodwig auf den Schild und begrüßten ihn als König. 4. Chlodwig besiegt die Westgothen. Während Chlodwig sich ein Reich nach dem andern unterwarf, wurden die Westgothen besorgt um sein weiteres Vordringen und deshalb ließ der westgothische König Alarich den Frankenkönig Chlodwig zu einer Besprechung auf der Grenze ihres Gebietes einladen. Auf einer Insel im Loirestrom, nahe bei Ambosse, kamen die beiden Könige zusammen, umarmten sich und
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