Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die neue Zeit - S. 26

1866 - Leipzig : Brandstetter
26 Glaskorallen, Schellen und Stecknadeln hin, und auf Befragen zeigten sie nach Süden, als dem rechten Goldlande. Kolumbus war indeß in einer Nerfassung, die ihm keine weiteren Ent- deckungsreisen erlaubte, denn eines seiner Schiffe war ihm an einer Klippe gescheitert und mit dem andern hatte sich Don Pinzon, der Befehls- haber desselben, heimlich entfernt, um das wahre Goldland für sich aufzu- suchen. So blieb unserm Helden nur noch ein Schiff, und gerade das kleinste übrig. Mit diesem entschloß er sich nach Spanien zurückzukehren, ehe vielleicht Pinzon ihm dort zuvorkäme. Er ließ in dem neu erbauten Fort, welches er Navidad nannte, 38 Spanier zurück, gab ihnen weise Verhaltungsbefehle, ermahnte sie zu einem freundlichen Betragen gegen die Indianer und stach am 4. Januar 1493 mit seinen übrigen Gefährten und einigen mitgenommenen Indianern in See. 5. Erste Rückkehr (1493). Gleich am dritten Tage seiner Fahrt holte er den treulosen Pinzon ein, der nichts entdeckt hatte, aber nun sich mit der ersten Botschaft nach Europa schleichen wollte. Kolumbus' bloßer Anblick durchbohrte den Elen- den; er wollte sich mit nichtigen Vorwänden entschuldigen, aber der große Mann ersparte ihm die Demüthigung, indem er versicherte, daß er schon Alles vergessen habe. Ein fürchterlicher Sturm drohete bald darauf den kühnen Seglern den Untergang und ihren wichtigen Nachrichten ewige Unterdrückung. Wäh- rend die Mannschaft in der Angst der Verzweiflung dem Untersinken der elenden Schiffe entgegen sah, behielt Kolumbus allein seine Fassung. Er schrieb eilig die Nachricht von seiner Entdeckung auf ein Pergament, steckte dies sorgfältig verwahrt in eine Tonne und warf diese in's Meer. Aber sein gutes Schicksal wollte ihm selbst noch die Freude gönnen, der Herold seiner kühnen That zu sein. Der Himmel ward wieder heiter und am 15. Januar gegen Abend entdeckten sie Land. Es war Sankta Maria, eine der Azoren-Inseln. Hier mußte man beinahe sechs Wochen liegen bleiben, um die stark beschädigten Schiffe wieder auszubessern. Auf der letzten Fahrt trieb den Kolumbus ein neuer Sturm in den Tajostrom (4. März) und dies nöthigte ihn nach Lissabon zu gehen. Sein Ruf ging , vor ihm her. König Johann Ii. von Portugal wollte ihn selber sprechen und bereuete es nun sehr, dem kühnen Manne vor zehn Jahren nicht Gehör gegeben zu haben. Als nun aber Kolumbus am 15. März in den Hafen von Palos einlief, mit welchem Jubelgeschrei wurde er da von der gaffenden Menge empfangen, die ihn vor sieben Monaten an eben der Stelle hatte abfahren sehen! Man läutete die Glocken, feuerte die Kanonen ab und erdrückte ihn beinahe, als er, ein frommer Christ, mit den Seinen wieder in Pro- zession nach dem Kloster Rabida ging. Der Hof hielt sich damals in Barcellona auf, Kolumbus durchzog daher Spanien der Länge nach, wie im Triumphe, und in Barcellona selbst durfte er einen feierlichen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer