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1. Die neue Zeit - S. 273

1866 - Leipzig : Brandstetter
273 wollte, Pommern wieder zu erobern, welches durch die Tapferkeit des groß- ßen Kurfürsten von Preußen gewonnen war. Friedrich besann sich nicht lange; erbeschloß, seinen mächtigen Feinden zuvorzukommen. Im August des Jahres 1756 drang er in Sachsen ein, besetzte Dresden und die wichtigsten Städte des Landes und forderte den König August Iii. zum Bündniß mit Preußen auf. Das sächsische Heer hatte sich, 17,000 Mann stark, in dem engen Elbthale zwischen Königstein und Pirna verschanzt. August wies den Antrag Friedrich's zurück, Weiler auf Unterstützung von Oesterreich hoffte. Die Oesterreicher rückten heran, Friedrich aber schlug sie bei Lowositz und nahm hierauf das sächsische Heer bei Pirna gefangen. Das war der Anfang des merkwürdigen siebenjähri- gen Krieges, eines Krieges ohne Gleichen. Da auch das deutsche Reich, welches Friedrich's Einfall in Sachsen für einen Landfriedensbruch erklärte, auf Seite Oesterreichs trat,- so stand fast ganz Europa mit 500,000 Mann Kriegern gegen den einzigen König von Preußen in den Waffen. Jeder- mann hielt ihn für verloren und die Feinde hatten schon eine Theilung seiner Länder unter sich verabredet. Aber Niemand hatte berechnet, was auch ein kleines Volk vermag, wenn es mit Liebe an seinem Fürsten hängt; Niemand ahnte, welche Heldenkraft Friedrich Ii. nun entwickeln würde. Dieser, anstatt zu verzagen, scherzte vielmehr noch über seinen Krieg mit den „drei Weibern." a. Schlachten bei Prag und Kollin. Zuerst wandte er sich gegen den mächtigsten Gegner und drang in Böhmen ein, 1757. Er traf die Oesterreicher unter General Brown bei Prag, wo sie auf steilen, mit Kanonen besetzten Anhöhen eine sehr Vortheil- hafte Stellung eingenommen hatten. Friedrich's Offiziere widerriethen den Angriff, denn die Soldaten waren vom beschwerlichen Marsche erschöpft; der König aber wollte gleich losschlagen. Die Preußen stürmten au, aber reihenweise wurden sie von dem fürchterlichen Kartätschenhagel niederge- schmettert. Schon begannen die Stürmenden aus allen Seiten zurückzu- weichen; da ergriff der Feldmarschall Schwerin eine Fahne, seine Tapfern ihm nach, die Anhöhe hinauf. Da wird der heldenmüthige Greis von vier Kartätschcnkugeln niedergestreckt, aber sein Tod entflammt die Solda- ten zur äußersten Wuth, unaufhaltsam dringen sie gegen die Batterie vor, erobern sie und richten das Geschütz gegen den Feind. Nun stürmt auch Prinz Heinrich, der Bruder des Königs, eine Schanze, der Prinz Ferdi- nand von Braunschweig auch; Friedrich durchbricht den Mittelpunkt der feindlichen Schlachtordnung und der Sieg ist errungen. Aber theuer ist dieser Sieg erkauft, denn über 16,000 Preußen liegen auf dem Schlacht- felde niedergestreckt und Feldmarschall Schwerüv ist nicht mehr! _ Noch stand aber ein großes Heer von Oesterreichern und Sachsen bei Kollin schlagfertig da, unter dem Feldmarschall Daun. Der Feind war ihm um das Doppelte an Zahl überlegen, doch Friedrich griff muthig an. Schon neigte sich der Sieg auf seine Seite und Daun, an einem glück- Grubc, Geschichtsbilder. Iii. 18
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