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1. Die neue Zeit - S. 398

1866 - Leipzig : Brandstetter
398 Die Schlacht bei Waterloo (Belle-Alliance). Napoleon's Ende. Der Ruhm des glorreichen Jahres 1813 war noch dadurch erhöht worden, daß die Verbündeten den Usurpator in seinem eigenen Lande auf- suchten und endlich einmal wieder es den Franzosen fühlbar machten, was es heißt, den Krieg im eigenen Lande zu haben. Im Januar und Februar des folgenden Jahres erlitt Napoleon auf eigenem Boden bedeutende Nieder- lagen (Treffen von Brienne am 29. Januar 1814, Schlacht bei la Rochiere am 1. Februar), welche die Besetzung von Trohes, der Hauptstadt der Champagne, durch die Verbündeten zur Folge hatten. Zwar sollte ihm noch einmal das Kriegsglück lächeln, indem er die ungeregelt vordringenden Heerhaufen seiner Gegner in einzelnen Gefechten und Treffen wieder zu- rückschlug. Doch gerade dieses Glück gereichte ihm zum Verderben, denn er verwarf die im Februar zu Chatillon auf einem Friedenskongresse ihm angebotenen sehr annehmbaren Bedingungen — die Verbündeten wollten ihm seinen Kaiserthron lassen und Frankreich in den Grenzen von 1792 — und wollte durchaus nicht ablassen von seiner Forderung der Alpen- und Rheingrenze mit Belgien, sowie des Königreichs Italien für Eugen. Die Verhandlungen wurden abgebrochen und die Tage bei Laon (9. u. 10. März), bei Soissons (13. März) und Arcis (20.—22. März) stellten das Kriegsglück der Verbündeten, welche sich durch Napoleons Operationen in ihrem Rücken nicht abhalten ließen, geradezu auf Paris vorwärts zu dringen, so voll- ständig wieder her, daß sie schon am 30. März die Höhen des Montmartre vor Paris erstürmten und Tages darauf in die französische Hauptstadt selber einziehen konnten. Am 2. April sprach der französische Senat Napoleon's Absetzung aus, und dieser, da alle ferneren Machinationen scheiterten, unter- zeichnete am 11. April seine Abdankung, wogegen er den unumschränkten Besitz der Insel Elba und gewisse Summen fiir sich und seine Familie erhielt. Am 28. April schiffte er sich nach Elba ein. Im ersten Frieden von Paris, geschlossen am 31. Mai, wurde Frankreich auf seine Grenzen, die es im Ansang des Jahres 1792 hatte, zurückgefiihrt und Ludwig Xviii., der Bruder des letzten Königs, als König von Frankreich anerkannt. Deutschlands innere Angelegenheiten und die politischen Verhältnisse Europa's sollten in Wien geordnet werden, allwo mit seltener Pracht (im Oktober 1814) ein Kongreß zusammentrat, an welchem persönlich die Kaiser von Oesterreich und Rußland, der König von Preußen, die Könige von Dänemark, von Baiern und Württemberg (der durch die Schlacht von Leipzig in Gefangenschaft gerathene, nun aber in Freiheit gesetzte König von Sachsen hielt sich in der Nähe auf) nebst einer großen Zahl von deutschen Fürsten, sowie die Gesandten aller deutschen und europäischen Staaten (mit alleini- ger Ausnahme der Pforte) Theil' nahmen. Die Aufgabe, Aller Ansprüche
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