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1. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 34

1872 - Berlin : Wohlgemuth
34 gungseifer redlich von der zu seiner Gemahlin erhobenen Frau von Maintenon, einer Wittwe des Dichters Scarron, untersttzt wurden, hob der König das von Heinrich Iv. (1598) erlassene Edikt Zu Nantes auf, und veranlagte nicht nur hierdurch, sondern auch durch grausame Verfolgungen die Auswanderung von vielen tausend gewerbtreibenden Familien, die besonders in Norddeutschland freudiq aufgenommen wurden (1685). Um diese Zeit war der Kurfürst Karl von der Pfalz gestorben dessen Schwester mit dem Bruder Ludwigs Xiv., dem Herzoge von Orleans, vermhlt war. Da aber diese Frstin einige Privatbe-sitznngen in der Pfalz befa, so veranlate dies Ludwig, die Aus-lieferung aller Allodialgter von dem Herzoge von Neuburg, dem Erben der Pfalz -Simmernfchen Linie, zu fordern. Dieser Umstand bewog den Kaiser, mit den angesehensten deutschen Stnden (1688) zu Augsburg gegen Ludwig ein Bndni zu schlieen. Es wurde ihm seine Forderung verweigert, und zugleich auch sein Wunsch, den ihm freundlich gesinnten Kardinal von Straburg zum Erzbischof von Kln einzusetzen, nicht erfllt. In Folge dessen fiel er in Deutsch-land ein, besetzte Bonn und verheerte abermals die fruchtbaren Ge-genden des Rheins. So entstand der dritte (pflzische) Raubkrieg (16881697), an dem sich auch England und die Niederlande betheiligten. Jakob Ii. Stuart hatte sich nmlich durch seinen Uebertritt zum Katholicismus bei den Englndern verhat gemacht, war von ihnen vertrieben und an seine Stelle Wilhelm Hi. von Oranien, sein Schwiegersohn, zum König ernannt worden. Ludwig nahm sich des vertriebenen Jakob an und fiel in die Niederlande ein. Sein Feldherr Luxemburg besiegte hier die Verbndeten bei Fleurus (1690); doch ein gleichzeitig gemachter Versuch, au der irischen Kste zu Gunsten Jakobs zu landen, wurde durch die Schlacht am Boyneslu (1690) vereitelt. Luxemburg siegte wiederholentlich in den Schlachten bei Steenkerken (1692) und bei Neerwinden (1693), und Catinat in Italien bei Staf-farda (1690) und Marfiglia (1693); aber die ganze franzsische Flotte wurde vou den Englndern bei Lahogue (1692) vernichtet; wogegen Veudome in Spanien siegreich vordrang und Barcelona eroberte (1697). Da aber Frankreich erschpft war und Ludwig die Absicht hatte, nach dem bevorstehenden Tode des kinderlosen Karls Ii. von Spanien dieses Land fr sich zu erwerben, so schlo er den Frieden zu Ryswick (1697) ab, worin er Wilhelm Iii. von Oranien als König von England anerkannte, Luxemburg und Freiburg her-ausgab, aber Straburg und das Elsa behielt.
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